Motto: Ich bin und ich werde

Weltkrebstag: Onkologie in Zeiten von Corona

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Berlin -

Heute ist Weltkrebstag. Der 4. Februar soll jährlich dafür genutzt werden, Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. In diesem Jahr geht es vor allem um die Krebsprävention und -früherkennung. Auch in Pandemiezeiten sollten Untersuchungen und Behandlungen nicht verschoben oder ausgesetzt werden.

Das diesjährige Motto „Ich bin und ich werde“ soll jeden Einzelnen zum Nachdenken anregen, was man ganz persönlich gegen die Bekämpfung von Krebs beitragen kann. Eine Umfrage der DAK aus dem Jahr 2018 zeigt, dass die Bürger vor keiner anderen Erkrankung so viel Angst haben. Onkologische Erkrankungen sind vielfältig, die Heilungschancen sehr unterschiedlich. Durch verbesserte Therapien und immer mehr Früherkennungsmethoden können zahlreiche Krebsarten heute gut behandelt werden. Einige Ausnahmen, wie das Pankreaskarzinom, bestehen jedoch immer noch und fordern weiterhin die Forschung.

Krebs gehört nicht nur in Deutschland, sondern weltweit zu den Haupttodesursachen. Rund eine halbe Million Menschen erkranken jährlich in Deutschland an einer Krebserkrankung. Zu den häufigsten Arten gehören Lungen-, Darm- und bei Frauen Brustkrebs. Gerade Darm- und Brustkrebs lassen sich mittlerweile gut behandeln. Bei rechtzeitiger Diagnose sind die Prognosen für diese beiden Krebsarten mittlerweile relativ gut. Eine Ursache dafür, weshalb Krebserkrankungen Jahr für Jahr dennoch zunehmen, ist der demografische Wandel. Viele Krebsarten entstehen im Alter, wenn Zellen und Gewebe bereits einen verminderten Stoffwechsel aufweisen. Umso wichtiger ist die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen – auch in Zeiten von Corona.

Prävention als Grundstein

Je früher Krebs erkannt wird, desto besser die Heilungschancen. Um auf die Bedeutung der Krebsprävention aufmerksam zu machen, wurde die Nationale Krebspräventionswoche ins 2019 Leben gerufen. Sie soll auf das große Potenzial der Krebsvorbeugung aufmerksam machen. Denn noch immer gehen zu wenige Menschen zu entsprechenden Untersuchungen – obwohl die Notwendigkeit bekannt ist. Die große Mehrheit der Bevölkerung erkennt die Notwendigkeit der Krebsvorsorge zwar an, scheitert jedoch an der Umsetzung. Genau hier möchte der diesjährige Weltkrebstag ansetzen. Jeder Einzelne kann selbst etwas zu seinem Krebsrisiko oder dem Krankheitsverlauf beitragen.

Die Diagnose Krebs bedeutet für die Betroffenen auch ein Leben mit der Erkrankung zu führen. Es geht um Akzeptanz und Umgewöhnung. Neben der medikamentösen Therapie muss auch der Umgang mit der Erkrankung gelernt werden. Der Alltag mit Krebs bedeutet zurückstecken und verzichten. Doch die Patienten dürfen auch an sich und an Genuss und Entspannung denken. In der Apotheke können Apotheker und PTA Tipps und Tricks im Umgang mit Nebenwirkungen geben. In einem ausführlichen Gespräch können alle offenen Fragen beantwortet werden. Häufig sind die Betroffenen am Anfang verunsichert, ob sie weiterhin Sport treiben können, wie sie ihre Ernährung umstellen sollten und ob es weiterhin möglich ist in den Urlaub zu fahren. Die Apotheke kann hier mehr leisten, als die alleinige Beratung zur Medikation.

Krebs und Corona

Im Zuge der Corona-Pandemie wurden weltweit viele nicht dringliche Operationen und Behandlungen verschoben. Gerade für Krebspatienten könne dies allerdings schwerwiegende Folgen haben, warnen kanadische und britische Mediziner im Fachblatt „BMJ“. Schon ein Monat Verzögerung in der Krebstherapie könne das Sterberisiko um 3 bis 13 Prozent erhöhen, so das Fazit der Wissenschaftler. Es wachse umso mehr, je später die Behandlung beginne. Unter den aufgeschobenen Eingriffen waren laut einer Datenerhebung im Mai 52.000 Krebsoperationen. Das entspreche einem Anteil von rund einem Viertel aller Eingriffe bei malignen Erkrankungen. Nicht jeder Aufschub einer tumorbedingten Operation muss zwangsläufig mit einer Verschlechterung der Prognose einhergehen. Bei einigen Tumoren spiele beispielsweise auch die Strahlentherapie eine Rolle.

Eine Impfung ist sowohl bei bestehender als auch bei durchgemachter Krebserkrankung möglich. Laut Stufenplan gehören Krebspatienten in die 3. Gruppe – sie werden mit „erhöhter Priorität“ geimpft. Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) fordert, die genaue Priorisierung aufgrund der individuellen Aktivität von Krebserkrankungen im Einzelfall zu bewerten. Gewisse onkologische Patienten hätten ein stark erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen. Betroffene mit Blutkrebserkrankungen sollten laut Experten so schnell wie möglich eine Impfung erhalten. Zu den Erkrankungen gehören neben akuten und chronischen Leukämien, die malignen Lymphome und die multiplem Myelome. Auch Patienten mit fortgeschrittenen Organtumoren, deren Erkrankung auf eine Behandlung nicht oder nicht dauerhaft anspricht sollten frühzeitig geimpft werden.

 

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