Supplementierung in der Schwangerschaft

Vitamin D senkt Neurodermitis-Risiko

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Berlin -

Vitamin D hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Mittlerweile wird es als regelrechtes Multitalent angesehen. Eine Studie im „British Journal of Dermatology“ gibt nun Hinweise darauf, dass die Supplementierung von Vitamin D in der Schwangerschaft das Risiko für Neurodermitis (atopische Dermatitis) beim Kind im ersten Lebensjahr deutlich senken kann.

Die atopische Dermatitis ist eine chronische Erkrankung, von der 15 bis 30 Prozent aller Kinder in Industrieländern betroffen sind. 60 Prozent der Kinder erkranken bereits vor dem ersten Lebensjahr. Die Basispflege der Haut ist besonders wichtig, um schubfreie Zeiten zu verlängern und wirkstoffhaltige Zubereitungen einsparen zu können.

Weniger Neurodermitis im ersten Lebensjahr

Eine Studie zeigt nun, dass auch die Einnahme von Vitamin D in der Schwangerschaft das Erkrankungsrisiko im ersten Lebensjahr des Säuglings senken kann. Die Untersuchung untermauert damit die Wichtigkeit eines ausreichend hohen Vitamin D-Spiegels für Mütter und ihre Kinder.

Ursprünglich sollte durch die „UK Maternal Vitamin D Osteoporosis Study“ (MAVIDOS) untersucht werden, ob durch die Vitamin D-Einnahme in der Schwangerschaft die Knochendichte der Kinder verbessert werden kann. Denn verschiedene Daten deuteten darauf hin, dass ein Vitamin D-Mangel der Mutter sich auf die Entwicklung der kindlichen Knochen auswirken kann.

Das ursprüngliche Ziel konnte die Studie nicht erreichen, dafür zeigte sich jedoch ein positiver Einfluss auf die Neurodermitis-Entwicklung bei den Kindern im ersten Lebensjahr. Insgesamt wurden mehr als 1100 Frauen in die Untersuchung eingeschlossen. Sie wiesen eine 25-Hydroxyvitamin D-Serumkonzentration von 25 bis 100 nmol/l auf und erhielten ab der 14. Schwangerschaftswoche randomisiert täglich 1000 I.E. Cholecalciferol oder Placebo.

Wissenschaftler:innen der Universität Southampton nahmen die Daten genauer unter die Lupe: Es zeigte sich, dass die Kinder der Mütter mit Vitamin D-Supplementierung in den ersten zwölf Monaten nur rund halb so häufig an einer Neurodermitis erkrankten, wie die Kinder der Mütter aus der Placebo-Gruppe. Die Reduzierung des Risikos sei damit signifikant, so das Team.

Wirkung lässt mit zunehmendem Alter nach

Mit fortschreitendem Alter der Kinder ließ die Schutzwirkung jedoch nach. Ab einem Alter von 24 Monaten konnte schließlich keine signifikante Wirkung mehr nachgewiesen werden. Nach 48 Monaten war die Schutzwirkung überhaupt nicht mehr sicher nachweisbar.

Außerdem scheint die Stilldauer einen Einfluss auf die protektive Wirkung zu haben: Nur Kinder, welche mindestens einen Monat gestillt wurden, profitierten von der schützenden Wirkung. War die Stilldauer kürzer, könnte keine sichere Schutzwirkung durch Vitamin D nachgewiesen werden.

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