Rote-Hand-Brief

Malignome durch Thalidomid

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Berlin -

Bei der Behandlung mit Thalidomid können vermehrt hämatologische sekundäre Primärmalignome auftreten. Der Hersteller Celgene weist darauf in einem Rote-Hand-Brief hin. Patienten, die mit Thalidomid behandelt werden, sollen daher künftig sorgfältig auf diese Nebenwirkung untersucht werden. Außerdem sollen vor Behandlungsbeginn der Nutzen und die Risiken abgewogen werden.

Demnach ist die Nebenwirkung bei einer derzeit laufenden Studie aufgefallen. In dieser Studie wurden Patienten mit zuvor unbehandeltem multiplen Myelom mit einer Kombination aus Melphalan, Prednison sowie Thalidomid oder Lenalidomid und Dexamethason behandelt.

Bei den mit Thalidomid behandelten Patienten traten hämatologische sekundäre Primärmalignome wie akute myeloische Leukämie und myelodysplastische Syndrome signifikant häufiger: 1,8 Prozent der mit Thaildomid behandelten Patienten entwickelten entsprechende Erkrankungen des Knochenmarks. In der Kontrollgruppe waren es 0,3 Prozent.

Laut Hersteller erhöhte sich das Risiko für solche Malignome von Jahr zu Jahr. Nach zwei Jahren lag das Risiko demnach bei 2 Prozent und nach drei Jahren bei etwa 4 Prozent.

Thalidomid ist in Kombination mit Mephalan und Prednison zur Behandlung des unbehandelten multiplen Myelom für Patienten ab 65 Jahren zugelassen, sofern eine hochdosierte Chemotherapie nicht indiziert ist. Die Fachinformationen wurde nun mit entsprechenden Hinweisen versehen.

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