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Omeprazol hemmt Clopidogrel-Wirkung

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Der Thrombozytenaggregationshemmer Clopidogrel soll nicht zusammen mit dem Protonenpumpenhemmer Omeprazol eingenommen werden. Darauf weist die US-Zulassungsbehörde FDA Ärzte und Apotheker hin. Die Packungsbeilagen werden mit einem entsprechenden Hinweis aktualisiert.

Neue Studien der Hersteller Bristol-Myers Squibb und Sanofi-Aventis haben gezeigt, dass selbst ein zeitlicher Einnahmeabstand von zwölf Stunden einen Einfluss auf die Wirksamkeit hat. Bereits bekannt ist, dass Omeprazol und andere Substanzen, die über das Enzym CYP2C19 verstoffwechselt werden, einen Einfluss auf die Wirksamkeit von Clopidogrel haben können. Das Prodrug wird durch das Leberenzym aktiviert.

Den Studien zufolge wird die im Blut nachweisbare Menge des aktiven Clopidogrel-Metaboliten um fast die Hälfte reduziert, wenn das Arzneimittel gemeinsam mit Omeprazol eingenommen wird. Auch der Einfluss auf die Blutplättchen wird reduziert: Die gerinnungshemmende Wirkung ist nur noch etwa halb so groß. In den Studien wurde den Patienten entweder beide Wirkstoffe oder nur Clopidogrel verabreicht.

Ob auch andere Protonenpumpenhemmer die Clopidogrel-Wirkung beeinträchtigen, ist bislang noch nicht ausreichend untersucht. Lediglich von Esomeprazol ist ein vergleichbarer Effekt bekannt. Die FDA rät davon ab, das Antihistaminikum Cimetidin, die Antimykotika Fluconazol, Ketoconazol, Voriconazol, das AIDS-Medikament Etavirin, das Antiepileptikum Felbamat, die beiden Antidepressiva Fluoxetin und Fluvoxamin sowie den Thrombozytenaggregationshemmer Ticlopidin gleichzeitig mit Clopidogrel einzunehmen.

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