Lungenkrebs

AstraZeneca kooperiert mit Roche und Qiagen

, Uhr
Berlin -

Für die Entwicklung neuer Diagnosetests kooperiert AstraZeneca gleich mit zwei Unternehmen: Gemeinsam mit dem Schweizer Hersteller Roche und mit dem niederländischen Biotech-Unternehmen Qiagen will AstraZeneca zwei separate nicht-invasive diagnostische Begleittests entwickeln. Diese sollen per einfacher Blutprobe Mutationen des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR) in Tumorgewebe von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) identifizieren.

Mit den Tests sollen Patienten herausgefiltert werden, die mit den Lungenkrebs-Medikamenten Iressa (Gefitinib) von Qiagen und AZD9291 von AstraZeneca behandelt werden können.

Tumorzellen entwickeln fast immer Resistenzen gegen die Behandlung mit EGFR-Tyrosinkinaseinhibitoren (EGFR-TKI). Diese werden durch Mutationen hervorgerufen. Derzeit müssen bei Patienten, bei denen die Krankheit trotz Behandlung mit EGFR-TKI fortschreitet, Nadel-Biopsien oder Resektionen durchgeführt werden, um herauszufinden, ob sie solche Mutationen haben.

Diagnostische Tests, die auf zirkulierende DNA (ctDNA) in Plasma-Proben basieren, böten dazu eine Alternative. „All jene Patienten, denen keine chirurgische Biopsie entnommen werden kann, können dank dieses Durchbruchs darauf hoffen, den Mutationsstatus mit Hilfe eines weniger invasiven Verfahrens bestimmen zu lassen“, heißt es von Qiagen. Mehrere Studien hätten die Möglichkeit bestätigt, den EGFR-Status mit Hilfe von Blut-/Plasmaproben zu bestimmen.

Der Test von AstraZeneca/Qiagen soll 21 EGFR-Mutationen erkennen und so Patienten ermitteln, die von der Therapie profitieren könnten. Der Bluttest basiere auf dem von der FDA zugelassenen therascreen EGFR.

Bei etwa der Hälfte der Patienten werde diese Resistenz durch die sekundäre Mutation T790M verursacht. Für die Behandlung von Tumoren mit der T790M-Resistenz-Mutation gibt es laut AstraZeneca bislang noch keine zugelassenen zielgerichteten Therapien.

AZD9291 befindet sich derzeit in der klinischen Entwicklung und ist indiziert für nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC). Der Wirkstoff hemmt sowohl die aktivierende sensibilisierende EGFR-Mutation (EGFRm+) wie auch die aktivierende Resistenzmutation T790M.

Iressa ist seit 2009 zugelassen zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit NSCLC mit aktivierenden Mutationen der EGFR-TK. Das Präparat ist ein Inhibitor der Tyrosinkinase des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR-TK), der die Signale für das Wachstum und Überleben von Krebszellen blockiert.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Pharma-Chef verlässt Konzern
Wechsel bei Bayer

APOTHEKE ADHOC Debatte