Schlafforschung

Das Risiko des Langschläfers

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Schlafen ist gut für die Abwehrkräfte. Eine allzu lange Bettruhe kann sich allerdings negativ auf den Cholesterinspiegel auswirken. Dies sind die Ergebnisse von zwei wissenschaftlichen Studien, die aktuell zum Thema Schlaf veröffentlicht wurden. Ob Langschläfer einen Vorteil haben oder nicht, lässt sich offenbar nicht pauschal beantworten.

Einer Studie der Universität Pittsburgh zufolge senken mehr als sieben Stunden Schlaf pro Nacht das Erkältungsrisiko. An der Untersuchung hatten rund 150 Männer und Frauen im Alter von 21 bis 55 Jahren teilgenommen. Die Forscher untersuchten zunächst 14 Tage lang die Schlafdauer. Anschließend wurden den Probanden Rhinoviren in die Nase appliziert. Diejenigen, die weniger als sieben Stunden pro Nacht schliefen, bekamen dreimal häufiger eine Erkältung, bei schlechter Schlafqualität sogar fünfmal so oft.

Dänische Wissenschaftler von „Erasmus Medical Center“ in Rotterdam fanden hingegen heraus, dass Menschen, die weniger als sieben oder mehr als acht Stunden schlafen, ein höheres Risiko zur Entwicklung einer Herzerkrankung aufweisen. Sie erfassten daraufhin die Schlafdauer, das Gesamtcholesterin und das HDL-Cholesterin bei 768 Männern und Frauen im Alter von 57 bis 97 Jahren. Die Auswertung ergab, dass Menschen, die länger schliefen, einen erhöhten Cholesterinspiegel und gleichzeitig niedrigere HDL-Werte hatten als Kurzschläfer.

Das Thema Schlaf ist traditionell Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Im Juli vergangenen Jahres hatten Forscher in der amerikanischen Fachzeitschrift „Stroke“ eine Studie veröffentlicht, wonach eine zu lange oder zu kurze Schlafdauer bei Frauen das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, erhöhen kann. Ob es eines Tages eine allgemein gültige Empfehlung für eine optimale Schlafdauer geben wird, bleibt abzuwarten.

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