Infusionsskandal

B. Braun ruft vorsorglich Chargen zurück

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Im Infusionsskandal an der Universitätsklinik Mainz ist noch immer unklar, wie die Bakterien in die parenteralen Ernährungslösungen gelangt sind. Nachdem die betroffenen Reinräume der Krankenhausapotheke vorerst geschlossen wurden, haben auch die Hersteller der verwendeten Ausgangssubstanzen vorsorglich reagiert: Obwohl Untersuchungen der übrig gebliebenen Lösungen laut Klinik keinen Hinweis auf eine Kontamination ergeben haben, sollten die betroffenen Chargen vorerst nicht zur Herstellung verwendet werden.

B.Braun hat eigenen Angaben zufolge bereits in der Nacht zum Montag zwei Produkte vorsorglich zurückgerufen. Dazu zählen jeweils eine Charge „Aqua iniectabilia Ecoflac“ und 70-prozentige Glucoselösung. Reklamationen von anderen Apotheken oder Krankenhäusern hat es laut Braun bislang nicht gegeben.

Bei der Firma Baxter ist die Infusionslösung „Aminopäd 10 Prozent“, die 19 verschiedene Aminosäuren enthält, betroffen. Das Unternehmen hat seine Kunden telefonisch und per Fax gebeten, die Produkte der betroffenen Charge vorerst nicht zu verwenden. Die Auslieferung sei vorerst gestoppt worden, so eine Sprecherin auf Nachfrage.

Bei Baxter geht man nicht davon aus, dass die Kontamination durch das Produkt verursacht worden ist. „Wir sehen keinen ursächlichen Zusammenhang, denn die Lösungen werden auch in anderen pädiatrischen Kliniken eingesetzt, ohne dass es Beschwerden gegeben hätte“, so die Sprecherin. Dennoch würden die Rückstellproben der betroffenen Charge erneut auf ihre Qualität untersucht.

Neben Lösungen von Baxter und B. Braun waren für die in Mainz hergestellten Parenteralia auch Produkte von Serag-Wiessner verwendet worden. Der Hersteller aus dem oberfränkischen Naila, der neben Lösungen zur Infusion und für Spülungen chirurgisches Nahtmaterial und textile Implantate herstellt, wollte auf Nachfrage nicht verraten, wie mit den betroffenen Chargen umgegangen wird. Man nehme nicht zu einem laufenden Verfahren Stellung, sagte ein Sprecher.

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