Atropin-Therapie: „Vielversprechende“ Studien dpa, 29.09.2016 18:04 Uhr
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Kurzsichtigkeit bei Kindern: Dagegen könnte das lange gemiedene Atropin in geringerer Konzentration helfen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Augentropfen gehören zu den beratungsintensiven Medikamente: Die Anwendung ist für Patienten nicht einfach. Mit ein paar Tipps kann den Kunden die Unsicherheit genommen werden. Foto: Elke Hinkelbein
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Tipp eins: Anwärmen. Augen sind temperaturempfindlich. Kalte Tropfen fördern die Tränenproduktion und schwemmen Wirkstoff aus dem Auge. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Tipp zwei: Zeit einplanen. Besonders wenn Augentropfen viskos sind, kann man für ein paar Minuten nur verschwommen sehen. Augentropfen sollten daher mindestens 30 Minuten vor wichtigen Tätigkeiten angewendet werden. Foto: Eva-Maria Rossmann / Pixelio
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Tipp drei: Augen zu. Als Faustregel sollte beachtet werden, das Auge nach Eintropfen des Medikamentes für etwa eine Minute zu schließen. Das verhindert übermäßige Tränenproduktion. Achtung: Schließen“ bedeutet dabei nicht „zukneifen“! Foto: Uschi Dreiucker/pixelio.de
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Tipp vier: Kontaktlinsen raus. Viele Augentropfen vertragen sich nicht mit Kontaktlinsen. Foto: Google
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Tipp fünf: Nicht teilen, nicht aufheben. Wenn durch verunreinigte Medikamente Keime ins Auge gelangen, kann das zu schweren Infektionen führen. Foto: MietzeMau/pixelio.de
Berlin - Im Kampf gegen immer weiter zunehmende Kurzsichtigkeit bei Kindern versprechen sich Augenärzte anhand von Studien viel von bestimmten Augentropfen. Atropin, das früher wegen Nebenwirkungen nicht in Frage kam, habe sich nun in deutlich niedrigerer Konzentration als wirksam erwiesen, sagte Prof. Dr. Wolf Lagrèze von der Universitäts-Augenklinik Freiburg zum Auftakt des Kongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Die Relation von Aufwand, Nachteilen und Nutzen sei sehr günstig, so Lagrèze. Auch an der Berliner Charité wird bereits eine Reihe von Kindern so behandelt, wie es auf Anfrage hieß.
„Jetzt sind dringend Studien in Deutschland notwendig, um Wirksamkeit, Dosierung und mögliche Nebenwirkungen von Atropin zu prüfen“, erklärte der Präsident der DOG, Prof. Dr. Horst Helbig. Atropin wird nach Angaben von Lagrèze nicht von den Kassen bezahlt. Es koste pro Jahr zwischen 250 und 500 Euro.
An der Klinik für Augenheilkunde der Charité in Berlin, Europas größter Universitätsklinik, wird die Therapie als „vielversprechend“ eingeschätzt. Eine Reihe von Kindern werde mit Atropin behandelt. „Die ersten Erfahrungen sind gut, zur endgültigen Beurteilung müssen aber die Langzeitbefunde abgewartet werden“, erklärte Dr. Daniel J. Salchow. Er schränkt ein: „Besonders die Frage, wann die Therapie abgesetzt werden kann, ist noch ungeklärt.“
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