Schizophrenie

Antipsychotika vermindern Rückfallquote

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Berlin -

Allen Nebenwirkungen zum Trotz: Die Behandlung mit Medikamenten scheint mit Blick auf die Rückfallquote die beste Therapieform für schizophrene Patienten zu sein. „Wir fanden heraus, dass eine bis zu zweijährige Behandlung mit Antipsychotika das Rückfallrisiko bei Patienten mit Schizophrenie um mehr als die Hälfte reduziert“, sagt Professor Dr. Stefan Leucht von der Klinik für Psychiatrie des Klinikums rechts der Isar der TU München, der eine Metanalyse durchgeführt hat.

 

Die Forschergruppe hatte 65 Studien aus den Jahren 1959 bis 2011 mit 6500 Patienten ausgewertet. Die Rückfallquote innerhalb eines Jahres konnte demnach durch Psychopharmaka auf 27 Prozent gesenkt werden. Mit Placebo behandelte Patienten rutschten zu 64 Prozent in eine weitere Krankheitsphase.

Die Studie ergab auch, dass medikamentös behandelte Patienten seltener erneut ins Krankenhaus müssen. Bei den mit Antipsychotika behandelten Patienten hatten 10 Prozent einen Rückfall erlitten. Demgegenüber stehen 26 Prozent, die bei einer Behandlung ohne Medikamente, etwa durch Gesprächstherapien, wieder in eine Klinik mussten.

Nebenwirkungen wie Bewegungsstörungen, Gewichtszunahme oder Bewusstseinsdämpfung traten dagegen häufiger in den Verumgrupppen auf. Keinen Einfluß auf das Rezidivrisiko hatte laut Studie ein abruptes oder ausschleichendes Absezten der Medikamente.

Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Lancet“ veröffentlicht.

 

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