Bluthochdrucktherapie

Antihypertonika fördern Diabetes

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Patienten, die Arzneimittel gegen Bluthochdruck einnehmen, können mitunter einen Diabetes mellitus Typ 2 entwickeln. Das geht aus einem Bericht des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) hervor. Während ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Antagonisten eher schützend wirken, scheint unter der Therapie mit Betablockern und Diuretika häufiger Diabetes vorzukommen.

Bisher sei das gemeinsame Auftreten von Diabetes und Bluthochdruck auf Risikofaktoren wie zum Beispiel Übergewicht zurückgeführt worden, so die Verfasser des Berichts. Die Erkenntnis, dass auch Antihypertonika das Risiko für die Stoffwechselerkrankung erhöhen können, sei dagegen neu. Die Analyse von 34 Studien zeige, dass Diabetes verstärkt unter Diuretika und Betablockern auftrete, so die Wissenschaftler. Kalziumantagonisten wirkten neutral, ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Antagonisten im Vergleich zu Placebo sogar präventiv.

Es seien nun weitere Studien erforderlich um zu untersuchen, ob der medikamentös-bedingte Diabetes bei Absetzen oder Wechsel des Arzneimittels umkehrbar sei. Dennoch empfehlen die Autoren, die Studienergebnisse bei der Wahl eines Antihypertonikums zu berücksichtigen. Bei Patienten mit bestehenden Risikofaktoren für Diabetes sollten dann bevorzugt ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Antagonisten eingesetzt werden.

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