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Apotheker gegen ebay

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Berlin -

Shoppen im Internet ist für deutsche Verbraucher heute selbstverständlich. Das Geschäft mit Arzneimitteln ist aber auch im Netz Apotheken vorbehalten. Trotzdem tauchen auf Onlineportalen wie ebay oder Amazon immer wieder Medikamente auf. Der Verein Freie Apothekerschaft fahndet nach illegalen Angeboten und meldet diese den Betreibern und Politikern. In besonders drastischen Fällen erstatten die Apotheker Anzeige gegen die privaten Verkäufer.

„Wir haben zusammen mit Kollegen ein paar Wochen lang gesammelt, was bei ebay angeboten wird“, sagt Dr. Helma Gröschel, Vorsitzende der Freien Apothekerschaft. Hochgerechnet ergebe sich für das ganze Jahr ein zweistelliger Millionenbetrag.

Die Geschäftsbedingungen der Plattform verbieten ausdrücklich den Verkauf von Arzneimitteln durch Privatpersonen. Selbst Apotheken dürfen über ebay oder Amazon keine rezeptpflichtigen Medikamente abgeben. Trotzdem gibt es immer wieder Angebote.

Gröschel geht davon aus, dass es sich bei den Verkäufern sowohl um Geschäftsleute als auch Privatpersonen handelt. Salben für Tätowierungen etwa würden bei ebay im großen Stil angeboten und seien zum Teil teurer als in der Apotheke. „Ein großer Teil sind aber auch einfach angebrochene Arzneimittelpäckchen, die ins Internet gestellt werden, weil sie offensichtlich von dem Konsumenten nicht mehr gebraucht werden“, so Gröschel.

Wenn illegale Angebote gemeldet werden, wird ebay tätig und entfernt sie. Doch ganz ausschließen kann der Händler sie nicht. „ebay ist ein offener Marktplatz, deshalb kann der Verkauf von Arzneimitteln durch private Händler nie hundertprozentig ausgeschlossen werden“, so der Konzern.

Das geht der Freien Apothekerschaft nicht weit genug: Manche Arzneimittel würden am einen Tag herausgenommen, um am nächsten Tag wieder zu erscheinen, kritisiert Gröschel. Nur eine Strafbewährung und ein Vollzug der Strafe könne eine abschreckende Wirkung für den Einzelnen haben.

Der Verein hat deshalb bei verschiedenen Justizbehören Anzeige gegen die Verkäufer erstattet. Auch in Zukunft wollen die Apotheker illegale Angebote melden.

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