Eine ganze Wagenladung Arzneimittel hatte ein Kleintransporter an Bord, den Zollbeamte auf einem Autobahnrastplatz nahe Waidhaus in der Oberplatz kontrollierten. Von in Deutschland bekannten Medikamenten wie ACC oder Canesten bis hin zu russischen Präparaten war alles vertreten. Einen der acht Fahrzeuginsassen erwartet ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz.
Was die Männer aus Südosteuropa mit den genau 2166 Medikamenten vorhatten, ist noch nicht bekannt. „Meist geben sie an, die Arzneimittel für ihre Verwandten zu benötigen. Doch anhand der Menge vermuten wir, dass die Ladung für den Weiterverkauf gedacht war“, mutmaßt ein Sprecher des Hauptzollamts Regensburg. Die Beamten hatten den Kleintransporter aus dem fließenden Autobahnverkehr gezogen und kontrolliert.
Dabei fanden die Zollbeamten in der Reisetasche des Beifahrers drei Kunststofftüten mit verschreibungspflichtigen Antibiotika, Schmerz- und Erkältungsmitteln. Auf eine erste Nachfrage gaben die insgesamt acht Fahrzeuginsassen an, keine anmeldepflichtigen Waren bei sich zu haben. Erst nach eingehender Befragung und langem Zögern gab der Beifahrer den Besitz der Arzneimittel zu. Er wird sich nun vor der Staatsanwaltschaft verantworten müssen. Das mögliche Strafmaß reicht in diesem Fall von einer Geld- bis zu einer Freiheitsstrafe.
Manfred Schneider, Leiter der Kontrolleinheit Verkehrswege Waidhaus, erklärte: „Bei der Einreise nach Deutschland dürfen Arzneimittel in einer dem üblichen persönlichen Bedarf entsprechenden Menge mitgeführt werden.“ Diese Menge sei hier aber deutlich überschritten worden. Einen entsprechenden Trend sieht das Hauptzollamt Regensburg jedoch nicht: „Der Schmuggel von Drogen, Waffen und Zigaretten steht leider immer noch auf der Tagesordnung. Mit Arzneimittelschmuggel haben wir es deutlich seltener zu tun.“
APOTHEKE ADHOC Debatte