Notrufnummern

112 gilt in ganz Europa

, Uhr
Berlin -

Ein schwerer Unfall, der Verdacht auf einen Schlaganfall oder Herzinfarkt, ein starker Blutverlust und ähnliche lebensbedrohliche Situationen sind Fälle für den Notruf 112. Die Nummer gilt europaweit und ist kostenfrei, wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) anlässlich des Europäischen Tags des Notrufs 112 an diesem Montag erläutert. Wegen Kleinigkeiten sollten Anrufer den Rettungsdienst allerdings nicht kontaktieren – sie behindern sonst die wirkliche Notfälle.

Bei nicht lebensbedrohlichen Beschwerden sei der Hausarzt oder – außerhalb von dessen Dienstzeit – der Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen unter der Nummer 116 117 der richtige Ansprechpartner, sagt DRK-Bundesarzt Professor Dr. Peter Sefrin. Das gelte zum Beispiel bei hohem Fieber in der Nacht oder einer akuten Magenverstimmung am Wochenende. Guter Adressat bei persönliche Sorgen sei die Telefonseelsorge unter der 0800/111 0 111.

Besteht der Verdacht auf eine Vergiftung, können Helfer den Giftnotruf kontaktieren. Dieser hat allerdings keine bundeseinheitliche Nummer. Die jeweils zuständige Zentrale ist im Telefonbuch verzeichnet oder im Internet zu finden.

Sefrin empfiehlt jedoch, sofort den Rettungsdienst unter 112 zu alarmieren, wenn nach dem Kontakt mit verdächtigen Substanzen bestimmte Symptome auftreten. Dazu gehören Übelkeit, Krämpfen, Erbrechen, Schweißausbrüchen, geistiger Verwirrtheit, Unruhe oder Schläfrigkeit.

Im Notfall sind die Nummern 110 und 112 per Handy sogar erreichbar, wenn auf dem Prepaid-Konto kein Guthaben mehr ist. Ist das Netz des eigenen Providers nicht verfügbar, kommt der Notruf in vielen Fällen trotzdem durch, erklärt das Informationszentrum Mobilfunk (IZMF): Das Telefonat wird dann ohne Mehrkosten über ein anderes Netz übertragen. Eine aktivierte SIM-Karte im Smartphone oder Handy ist für einen Notruf aus Deutschland allerdings Pflicht.

Die Notrufnummer 112 funktioniert nicht nur in Deutschland, sondern als kostenlose europäische Notrufnummer fast überall auf dem Kontinent. Zu den Teilnehmern gehören alle EU-Mitgliedsstaaten, aber auch andere Länder wie die Schweiz, die Türkei oder Norwegen.

Unter der Nummer erreichen Hilfesuchende immer Polizei, Rettungsdienst oder die Feuerwehr. Die meist mehrsprachigen Mitarbeiter der Notdienste können Anrufer aber auch mit anderen Notdiensten verbinden, etwa wenn es um telefonische Seelsorge oder die Sperrung von EC- und Kreditkarten geht.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema

APOTHEKE ADHOC Debatte