Pädiatrie

Keine Tabletten beim Fernsehen

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Berlin -

Wenn ein kleines Kind Medikamente einnehmen muss, sollte es sich voll und ganz auf die Einnahme konzentrieren können. Läuft nebenbei der Fernseher, ist das kranke Kind schnell abgelenkt und verschluckt sich dadurch leicht. Um das zu vermeiden, ist es außerdem besser, wenn das Kind sitzt beziehungsweise sein Oberkörper aufgerichtet ist. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hin.

Manche Kinder haben bis zu einem Alter von zehn Jahren noch Probleme, eine Tablette zu schlucken. „Eltern sollten sich bei ihrem Kinder- und Jugendarzt über eine günstige Darreichungsform beraten lassen. Eine flüssige Arzneiform – am besten mit gutem Geschmack, zerstückelte Tabletten oder geöffnete Kapseln, sind etwas leichter zu schlucken – wenn diese Form geeignet ist“, erläutert BVKJ-Sprecherin Monika Niehaus.

Manche Wirkstoffe könnten mit Saft, Tee oder Wasser vermischt werden, um den Medizingeschmack zu reduzieren, sagt sie. Milch, Milchprodukte, Muttermilch oder Grapefruitsaft sind allerdings tabu: Wird das Medikament gleichzeitig damit eingenommen, kann es sein, dass es zu stark oder zu schwach im Körper wirkt.

Bereits vor der Einnahme ist es hilfreich, wenn das Kind etwas trinkt, damit seine Mundhöhle nicht ganz trocken ist. Um das Hinunterschlucken zu erleichtern, können Eltern ihm auch etwas Wohlschmeckendes, zum Beispiel etwas Honig, auf die Zunge legen – vorausgesetzt, die Arznei muss nicht auf nüchternen Magen eingenommen werden.

Bei flüssigen Arzneien eignen sich kleine Messbecher besser als Tee- oder Esslöffel, da letztere sehr ungenau sind und zu Über- oder Unterdosierung führen können. Ohren- und Nasentropfen sind angenehmer, wenn sie in der Hand vorgewärmt wurden. Zäpfchen gleiten besser, wenn sie handwarm sind und mit etwas Wasser abgespült wurden. Cremes oder Öle zum Einführen sind in der Regel weniger geeignet, da sie die Aufnahme des Wirkstoffs beeinträchtigen können. Vaseline kann allerdings benutzt werden.

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