Infektionskrankheiten

Indien: Hohe Dengue-Dunkelziffer

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Etwa 35.000 Menschen in Indien sind in dieser Saison offiziell am Dengue-Fieber erkrankt. 216 Menschen starben an den Folgen des Virus, das von der Asiatischen Buschmücke übertragen wird. Doch die tatsächliche Zahl der Betroffenen – so Experten – dürfte viel höher liegen.

„Die Regierung versucht gar nicht ernsthaft, die tatsächliche Zahl der Erkrankten zu erfassen“, sagt Dr. Scott Halstead, der an der US-amerikanischen McMaster Universität die Krankheit erforscht. Man könne davon ausgehen, dass in Indien ähnlich viele Menschen am Dengue-Fieber erkrankten wie in Thailand oder Vietnam – doch es gebe keine belastbaren Zahlen. Halstead schätzt, dass Dengue in Indien jedes Jahr mindestens eine Million Menschen trifft.

Wer in Indien im Krankenhaus liegt, wird noch lange nicht offiziell registriert. Denn auf dem Subkontinent werden nur Patienten in öffentlichen, nicht aber in privaten Kliniken erfasst. Aber auch nur dann, wenn ein Labor den Dengue-Verdacht mit Hilfe eines Bluttests bestätigt. „Es gibt zwar eine Verordnung, diese Tests bei allen durchzuführen“, sagt ein Arzt aus einem öffentlichen Krankenhaus in Kalkutta. „Aber das wird bei uns kaum umgesetzt – wegen der Vielzahl an Kranken.“

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