DAK-Analyse

Weniger Herzinfarkte bei Fußball-WM

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Berlin -

Während der beiden jüngsten Fußball-Weltmeisterschaften 2006 und 2010 wurden jeweils an deutschen Spieltagen 12,5 Prozent weniger Menschen ins Krankenhaus eingeliefert als üblich. Das zeigt eine aktuelle DAK-Analyse. Zudem gab es 20 Prozent weniger Aufnahmen wegen Herzinfarkts. Unabhängig davon, ob die deutsche Mannschaft spielte, mussten während der WM rund 15 Prozent häufiger Alkoholvergiftungen behandelt werden.

„Die häufig angeführte These, dass spannende Fußballspiele schlecht fürs Herz sind und sogar Herzinfarkte fördern, können wir nicht belegen“, sagte DAK-Sprecher. „Unsere Datenanalyse zeigt überraschender Weise genau das Gegenteil.“

Unterschiede zwischen Männern und Frauen gebe es nicht. Irrelevant sei auch, ob die deutschen Fußballer als Sieger oder Verlierer vom Platz gingen. Das gelte auch für die Alkoholvergiftungen: „Jubelsaufen oder Frustsaufen scheint bei einigen Fußballfans leider dazuzugehören“, so der Sprecher.

Bei der Fußball-WM 2010 landeten laut DAK-Daten am Tag des ersten deutschen Spiels gegen Australien, das die deutsche Mannschaft 4:0 gewann, 47,5 Prozent mehr Menschen als sonst mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Nach dem verlorenen Halbfinale gegen Spanien sei ein Drittel mehr Menschen mit Alkoholvergiftung in die Klinik eingeliefert worden.

Für die Analyse wurden Krankenhausdaten ausgewertet. Demnach kamen an einem üblichen Tag durchschnittlich 1542 Patienten in eine Klinik. An den Tagen mit deutschen WM-Spielen waren es mit 1350 deutlich weniger. Bei den Alkoholvergiftungen sind es im Durchschnitt 40 Fälle pro Tag, bei der WM im Schnitt 46.

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