Spezielle Betreuung für Demenzkranke

Demenzbegleiter in Krankenhäusern

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Berlin -

Patientenschützer fordern mobile Teams in Krankenhäusern, die sich besonders um Menschen mit Demenz kümmern. Es brauche endlich spezielle „Demenzbegleiter“, die solche Patienten auf allen Stationen betreuen, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. „Das würde auch Pflegekräfte und Mediziner deutlich entlasten.“

Für Betroffene sei das Krankenhaus „ein gefährlicher Ort“, erläuterte Brysch. Demenz werde oft nicht erkannt oder berücksichtigt. Zudem förderten die fremde Umgebung, fehlende Bezugspersonen, mangelnde Kommunikation und Hektik Angstzustände. Spezielle Begleiter kosteten zusätzliches Geld. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sei gefordert, eine gesetzliche Grundlage zur Finanzierung zu schaffen.

Brysch verwies auf eine steigende Zahl von Menschen mit Demenz. Aktuell seien es 1,7 Millionen in Deutschland, jedes Jahr erkrankten rund 300.000 neu. „Diese Patienten spielen in Krankenhäusern eine immer größere Rolle.“ Fast 85 Prozent aller Betroffenen würden kurz vor oder nach einer Demenz-Diagnose wegen einer Erkrankung stationär behandelt.

Eine aktuelle Untersuchung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) und des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig zeigte nun die stetig wachsenden Erkrankungszahlen in Deutschland – die Tendenz ist steigend. Die Ergebnisse der Untersuchung sind eindeutig: Die Behandlungsprävalenz von Demenz ist zwischen 2009 und 2016 von 2,52 auf 3,55 Prozent gestiegen – umgerechnet ist die Zahl der Demenzpatienten damit von 1,01 Millionen im Jahr 2009 auf 1.41 Millionen im Jahr 2016 angestiegen. Das ist eine Zunahme von 40 Prozent.

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