Griechenland

Athen erhöht Arzneimittelzuzahlung

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Berlin -

Neue Sparpläne in Griechenland: In den kommenden Wochen tritt eine Regel in Kraft, nach der Bürger für jedes Rezept außer ihrer Selbstbeteiligung einen Euro zusätzlich zahlen müssen. Das Geld soll das staatliche Gesundheitssystem unterstützen. Athen hofft damit jährlich auf Einnahmen von rund 115 Millionen Euro, wie der Verband der griechischen Ärzte berechnete.

Patienten der staatlichen Krankenhäuser werden zusätzlich zur Kasse gebeten. Wer dort behandelt wird, muss 25 Euro zahlen. Ausgenommen seien mittellose Bürger sowie chronisch Kranke, teilte der griechische Gesundheitsminister Adonis Georgiades im griechischen Fernsehen mit.

Die stärkste griechische Oppositionspartei, das Bündnis der radikalen Linken (Syriza), kritisierte die neue Last für die Bürger scharf. Diese Maßnahme sei „verantwortungslos“. Damit werde das staatliche Gesundheitssystem stufenweise aufgelöst, hieß es.

Das griechische Gesundheitssystem ist nach dem Ausbruch der schweren Finanzkrise ins Wanken geraten. Landesweit sind immer wieder Apotheker aus Protest auf die Straße gegangen.Tausende griechische Kassenärzte sind seit fast zwei Monaten im Streik. Die Patienten müssen sich an Privatärzte wenden oder in Klinken behandeln lassen.

Ärzte, die einen Vertrag mit den staatlichen Versicherungen haben, wollen von der sogenannten Mobilitätsreserve ausgenommen werden. Das Programm zur Verschlankung des griechischen Staates sieht vor, dass 25.000 Staatsbedienstete für acht Monate in die „Mobilitätsreserve“ gehen. Wird für sie in dieser Zeit kein anderer Job im staatlichen Bereich gefunden, sind sie arbeitslos.

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