Berlin - Die Apothekerin Elisabeth Thesing-Bleck ist Europäerin aus Leidenschaft. Auf Facebook macht die Aachenerin mit kleinen Liebeserklärungen ihren Fans Lust auf die Europa – und auf die Europa-Wahl.
Mit trockenen Polit-Slogans lockt man niemanden hinterm Ofen hervor. Mit Waffeln hingegen schon. Ihr neuestes Posting: „Gelebtes Europa – Belgische Waffeln mit frischen Erdbeeren hoch über der Wesertalsperre bei Eupen. Nach langer Wanderung genau das Richtige. Freizügigkeit und Frieden, diese demokratischen Errungenschaften verteidigen wir am 26. Mai“, schreibt sie. Oder sie postet das Foto eines Stückes Käse. Immer verbunden mit dem eleganten Hinweis darauf, wie schön Europa ist und doch bitteschön wählen zu gehen.
Für die Apotheker sei Europa allerdings ein zweischneidiges Schwert. „Zum einen gräbt uns Europa – siehe DocMorris – das Wasser ab, zum anderen brauchen wir Apotheker Europa zum Überleben. Deutschland ist ohne Europa nicht lebensfähig. Apotheker müssen diesen Spagat bewältigen. Es gibt eine Riesenbedrohung durch Versandhandel, die den Apothekern wirklich die Existenz rauben kann.“ Da ist guter Rat teuer: „Ich sehe niemanden, der das für die Apotheker lösen kann.“
Als Vizepräsidenten der Apothekerkammer Nordrhein, bis 2008 im Amt, hat sie unter anderem das Thema der Geriatrischen Pharmazie etabliert. Sie nahm am ersten Weiterbildungszyklus in Deutschland teil und wurde so zur „Geriatrischen Pharmazeutin“. Auch politische Frauenthemen sind ihr ein wichtiges Anliegen, sie ist im Deutschen Frauenrat. „Wir vertreten die Interessen der Frauen gegenüber der Politik, der Dachverband besteht aus rund 50 Organisationen, das entspricht rund 20 Millionen Frauen.“
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