33-jähriger wagt Selbstständigkeit

Apothekenübernahme: „Für Sorgen habe ich keine Zeit“

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Berlin -

Während immer wieder Kolleginnen und Kollegen das Handtuch werfen, gibt es auch Approbierte, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen: Ben Libor übernahm zum Jahresanfang die Einhorn-Apotheke in Gladbeck und blickt trotz der aktuell schwierigen Lage positiv in die Zukunft: „Ich habe gar keine Zeit, um mir Sorgen zu machen, es gibt so viel zu tun“, so der neue Inhaber. Mit Verbandsarbeit sowie allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, möchte er demnächst das Apothekenwesen unterstützen.

Der 33-Jährige wagt nach dreijähriger Filialleitung den Schritt in die Selbstständigkeit: „Diese Jahre waren mitunter auch eine Herausforderung, trotzdem habe ich mich dazu entschieden, die Apotheke zu übernhemen und sie zu leiten“, so Libor. In Zukunft möchte er mit allen Mitteln, die zur Verfügung stehen, das Apothekenwesen unterstützen: „Wir haben uns mit dem Filialverbund, in dem ich vor der Übernahme tätig war, an allen Protestaktionen beteiligt“, so der Inhaber. Im Zuge des Streikes habe er vor allem auch Aufklärungsarbeit für die Bevölkerung geleistet: „Ich habe den Menschen erklärt, dass es zu weiteren Schließungen der Apotheken kommen kann, wenn sich in Zukunft nichts ändert an der schlechten Lage der Apotheken“, so Libor.

Obwohl er positiv gestimmt ist, ist die größte Sorge, „dass es sich nicht rechnet“ mit der Übernahme. „Meine Apotheke liegt parallel zu einer größeren Einkaufsstrasse in der Innenstadt. Wir haben ebenso einige Arztpraxen in der Nähe“, so Libor zur Infrastruktur. „Zudem wollen wir die Kinden natürlich über unseren Service an uns binden. Dazu gehören die pharmazeutischen Dienstleistungen genauso wie die Corona- und Grippeimpfungen oder auch der Service rund ums E-Rezept“, so der Apotheker. Aber auch in Bezug der geforderten Honorarerhöhung wünscht sich Libor eine politische Lösung.

Schnelle Umsetzung

Sein junges Team unterstützt den Inhaber voll und ganz: „Ich versuche, technisches Know-how und die Modernisierung der Apotheke gut zu kombinieren. Meine Mitarbeiter sind immer begeistert, wie schnell wir etwas Neues umsetzen“, so der Inhaber. Dabei komme es auch auf Kleinigkeiten an: „Wir drucken aus Umweltgründen die Bons nicht bei jedem Vorgang aus. Wir haben die Möglichkeit, diese digital anzuzeigen, so dass die Kunden sie abscannen können oder nur auf Wunsch in Papierform erhalten.“

Auch dem E-Rezept steht er insgesamt positiv gegenüber: „Ich habe alle nochmal an die Hand genommen und sämtliche Möglichkeiten, die wir mit dem E-Rezept haben, erläutert. Mein Team und ich sind dementsprechend fit, was die Technik anbelangt“, so Libor, der durchaus eine Erleichterung von Arbeitsvorgängen sieht. „Im Moment ist die Signatur der Rezepte durch die Arztpraxen noch etwas schwierig. Praxen, die schon seit Oktober an der Einführung des E-Rezeptes beteiligen, sind schon besser eingefuchst als Praxen, die erst seit Jahresbeginn damit arbeiten. Das wird sich aber geben mit der Zeit“, ist Libor überzeugt.

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