Impfstoffproduktion

Wacker: mRNA-Produktion in Halle/Saale

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Halle -

Der Konzern Wacker-Chemie ist einer von fünf Herstellern zur Vorhaltung von Impfstoffproduktionskapazitäten. Der Konzern erbaut ein neues Kompetenzzentrum in Halle an der Saale.

In Halle hat der Ausbau eines Standortes des Chemiekonzerns Wacker zu einem sogenannten mRNA-Kompetenzzentrum begonnen. Dort sollen unter anderem Corona-Impfstoffe hergestellt werden. Der symbolische Spatenstich erfolgte am Dienstag. „Auf dem Weinberg-Campus werden 200 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, die von strukturpolitischer Bedeutung für die Stadt Halle und die gesamte Region sind”, sagte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze.

Geplant ist ein Erweiterungsbau, um Kapazitäten für die Herstellung von Wirkstoffen auf der Basis von Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA) zu schaffen. Der Produktionsbeginn ist laut Ministerium für März 2024 vorgesehen. Neben den vier mRNA-Produktionslinien sollen im neuen Gebäude auch Labore für die Qualitätskontrolle, Lagerflächen sowie Büro- und Sozialräume geschaffen werden. Nach Fertigstellung wird die Produktionskapazität den Angaben zufolge etwa verdreifacht.

Das Kompetenzzentrum von Wacker Biotech sei ein Glücksfall für den Wissenschaftsstandort im Süden Sachsen-Anhalts, sagte Wissenschaftsminister Armin Willingmann. Es zeige, wie wichtig etablierte Wissenschaftseinrichtungen für die Ansiedlung von Unternehmen seien.

Das Unternehmen soll künftig im Pandemiefall die Produktion von Impfstoffen absichern. Es hat dafür den Zuschlag der Bundesregierung für die Produktionsbereitschaft von Impfstoffen auf mRNA-Basis erhalten. Sollte die Corona-Pandemie andauern oder es zu einer neuen Pandemie kommen, soll Wacker im Auftrag von Pharmafirmen 80 Millionen Impfstoffdosen im Jahr herstellen. Die Bundesregierung kann das Volumen auf 100 Millionen Dosen erhöhen.

Für das Bereithalten der Produktionskapazitäten erhält die Firma – wie vier andere Unternehmen auch – ein jährliches Entgelt. Die Bereitschaftsphase beginnt 2024, nachdem die Unternehmen die Kapazitäten geschaffen haben. Sie endet im Jahr 2029.

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