Die große Mehrheit von Versandapotheken weist einer Studie zufolge Mängel in den Bereichen Datenschutz und -sicherheit auf. Das ist das Ergebnis einer Erhebung des Preisvergleichsportals Sparmedo. Bei 74 Prozent der 145 untersuchten Online-Shops wurden Lücken festgestellt. Verstöße gegen das Datenschutzrecht könnten zudem seit Ende Februar abgemahnt werden.
Jede zweite getestete Versandapotheke hat der Studie zufolge keine intakte Verschlüsselung. Sobald in einem Online-Shop Kundendaten erfasst würden, sollten die Daten auf verschlüsseltem Weg an den Browser geschickt werden, heißt es in der Studie. Dadurch werde sichergestellt, dass Informationen wie Kontakt- und Zahlungsdaten nicht abgefangen werden könnten.
38 Prozent der verwendeten Software ist demnach veraltet und enthalte bereits bekannte Sicherheitslücken bei der Speicherung persönlicher Daten. Seien die verwendeten Programme älter als drei Jahre, könnten bekannte Sicherheitslücken ausgenutzt und beispielsweise auf Kundendaten zugegriffen werden.
Apotheken und insbesondere Versandapotheken sind laut Sparmedo schlecht auf das „Gesetz zur Verbesserung der zivilrechtlichen Durchsetzung von verbraucherschützenden Vorschriften des Datenschutzrechts“ vorbereitet. Betroffene Anbieter sollten dringend ihre Datenschutzerklärungen prüfen, sagt ein Sprecher. Auch die Internet-Angebote von Vor-Ort-Apotheken sollten auf Datenschutzlücken untersucht werden, wenn personenbezogene Daten erfasst würden. Das sei häufig bei Reservierungen von Rx-Arzneimitteln sowie Beratungsanfragen der Fall.
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