Apothekenkooperationen

MVDA: Kompetenz soll sich auszahlen

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Berlin -

Der Marketing Verein Deutscher Apotheker (MVDA) hat ein neues Präsidium. Zum 1. Oktober treten fünf Apotheker die Nachfolge von Wolfgang Simons und Ulrich Ströh an. Neue Präsidentin ist Gabriela Hame-Fischer. Die Inhaberin der Sibelius-Apotheke in München und ihre Kollegen wollen den MVDA zukunftssicher aufstellen. Gerade in Zeiten, in denen internationale, finanzstarke Unternehmen in den deutschen Arzneimittelmarkt kämen, sei es die Pflicht des MVDA, die wichtigen Themen in Angriff zu nehmen.

Neuer Vizepräsident ist Dr. Holger Wicht, Inhaber der Stadt-Apotheke in Meiningen. Dr. Sven Simons, Apotheke am Stadttor in Neuenrade, ist im Präsidium in den kommenden drei Jahren für den Schwerpunkt Pharmazeutische Kompetenz zuständig. Jürgen Lutsch, Inhaber der Apotheke Jürgen Lutsch in Kall, übernimmt die Verantwortung für Medien- und Kommunikationsarbeit. Klaus Lieske, Viktoria-Apotheke in Castrop-Rauxel, ist der Marketing-Beauftragte.

Überraschend kam die Wahl nicht: Die drei Apotheker waren auch vorher als Vorsitzende der Ausschüsse beziehungsweise Kommissionen aktiv. Die Erweiterung des Präsidiums hat vor allem organisatorische Gründe, die mit der Größe des Vereins zusammenhängen.

Die Fußspuren, die insbesondere Simons und Ströh hinterlassen, sind groß: Mit ihren Präsidentenbriefen haben sich die beiden Apotheker in den vergangenen Jahren immer wieder zu aktuellen Themen geäußert und in die Debatte um die Zukunft des Berufs eingemischt.

Hame-Fischer und ihre Kollegen wollen den Kurs, den ihre Vorgänger eingeschlagen weiterführen. Dazu gehören neben politischen Einlassungen pharmazeutische Initiativen genauso wie wirtschaftliche. Das Positionspapier 2020+ soll sukzessive umgesetzt werden; 350 MVDA-Pioniere testen die Konzepte, die dann in die Breite getragen werden sollen.

So soll das Interaktionsregister nach Abschluss der Pilotphase im ersten Quartal 2016 in die Fläche gehen; auf einem Poster zum Weltapothekerverband FIP hat die Kooperation die ersten Ergebnisse aus 130 Apotheken präsentiert. Laut MVDA kommt das Modell auch bei den Apothekenkunden gut an; entsprechend groß sei die Kundenbindung und damit der neben dem pharmazeutischen auch der wirtschaftliche Nutzen. Simons sieht gute Chancen, auch andere Bausteine aufsetzen zu können, etwa für das Medikationsmanagement. Dazu sollen auch Gespräche mit Ärzten geführt werden.

Ein anderes Projekt ist die Diabetes-Initiative, die Linda in Zusammenarbeit mit Phoenix vor einem halben Jahr aufgesetzt hat. Hier machen 250 Apotheken mit; wer sich regelmäßig fortbildet, bekommt ein entsprechendes Sortiment zu besonderen Konditionen angeboten.

Laut Lieske sollen die Mitglieder auch betriebswirtschaftlich profitieren. Dazu soll es auch neue Angebote für die Vertriebspartner geben. Lutsch zufolge gehen derzeit Coaches in die Pionier-Apotheken, um den Qualitätsanspruch auch bei den Mitarbeitern am HV-Tisch zu verankern. Am Ende sollen auch die Industriepartner von der „verbindlichen Stringenz“ profitieren können. Einen VIP-Club innerhalb der Kooperation soll es aber nicht geben.

Der MVDA ist seit 1999 als Verein eingetragen und hat derzeit 3400 Mitglieder, von denen rund 1200 als Linda-Apotheke auftreten. Neben Verträgen mit Herstellern gibt es Vereinbarungen mit den Großhändlern Phoenix/Hageda-Stumpf. Die Geschäftsstelle in Köln leiten Gerd Siemons und Lars Diederich; Vorstände von Linda sind Georg Rommerskirchen, Helmut Trahmer und Volker Karg.

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