Drogerieketten

Müller verkauft Teststreifen

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Typ-2-Diabetiker, die kein Insulin spritzen müssen, bekommen ihre Blutzuckerteststreifen künftig nicht mehr von den Krankenkassen erstattet. Der entsprechende Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) tritt spätestens im kommenden Jahr in Kraft. Doch der Markt reagiert bereits: Die Drogeriekette Müller verkauft derzeit Teststreifen verschiedener Hersteller.

Betroffen sind nahezu alle großen Namen: Bei Müller gibt es Teststreifen der Marken Accu-Check Aviva und Compact (Roche), Contour (Bayer), Precision Xtra und Freestyle Lite (Abbott) sowie One Touch Vita (Johnson & Johnson). Ob die 50er-Packungen in allen Märkten der Drogeriekette liegen, ist bislang nicht bekannt. Auch Reaktionen der Unternehmen zu dem Auftauchen ihrer eigentlich apothekenexklusiven Produkte im Mass Market stehen noch aus. Verboten ist der Vertrieb außerhalb der Apotheke nicht.

Für Müller ist der Bezug zur Apotheke wichtig: Über die Filiallautsprecher wirbt die Drogeriekette bei den Kunden damit, das größte Sortiment apothekenüblicher Waren außerhalb der Apotheke anzubieten.

Bemerkenswert ist, dass Müller keinen aggressiven Preiskampf eröffnet. Die Empfehlungen der Hersteller liegen im Bereich zwischen 35 und 38 Euro. Müller verkauft sämtliche Teststreifen für 29,99 Euro, was durchaus gängigen Angeboten in Apotheken entspricht. Preisintensive Versandapotheken liegen sogar noch ein paar Euro darunter.

Es ist nicht das erste Mal, dass Blutzucker-Teststreifen außerhalb der Apotheke verkauft werden. Schon Ende 2009 hatte das Unternehmen Trend Pharma bekannt gegeben, Teststreifen und Messgeräte bei der Drogeriekette dm zu verkaufen. Die Firma Medisana bot kurz darauf ihre Produkte der Marke MediTouch in den Supermärkten der Metro-Kette real an.

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