Pharmakonzerne

Merck will später wachsen

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Berlin -

Auf der Hauptversammlung des Darmstädter Pharma- und Chemiekonzerns Merck stand das angekündigte Sparprogramm im Zentrum der Debatten. Merck-Chef Karl-Ludwig Kley versprach den Aktionären wegweisende Effizienzsteigerungen. Zusammen mit der Beratungfirma McKinsey habe man das Programm „Fit für 2018“ konzipiert. Ab 2014 soll der Konzern dadurch wieder richtig wachsen. „Wobei das natürlich nicht bedeutet, dass wir Wachstum momentan ausschließen. Wir legen nur nicht den Fokus darauf“, erklärte Kley.

 

Mit dem Sparkonzept soll der Konzern bis zum 350-jährigen Firmenjubiläum neu ausgerichtet werden. Das Programm gliedert sich laut Kley in zwei Phasen. Bis 2014 stehen Kostensenkungen, der Umbau der Führungsorganisation und die Entwicklung einer langfristigen Wachstumsstrategie im Vordergrund. Im Zentrum der Sparmaßnahmen steht ein Personalabbau in allen Geschäftsbereichen.

2011 seien 40 Prozent der operativen Kosten in diesem Bereich angefallen. Zum Personalabbau gebe es deshalb keine Alternative, sagte Kley. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern in Deutschland, wo Merck 25 Prozent seiner 40.000 Mitarbeiter beschäftigt, seien auf einem guten Weg und könnten „relativ zeitnah“ abgeschlossen werden, so Kley: „Beide Seiten stimmen überein, dass Entscheidungen sozialverträglich und möglichst auf freiwilliger Basis umgesetzt werden sollen.“

Merck hatte seinen Umsatz im vergangenen Jahr zwar um 11 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro gesteigert, wegen Abschreibungen auf den US-Laborausrüster Millipore und das Pharmageschäft ging das operative Ergebnis aber um rund 12 Prozent auf 985 Millionen Euro zurück. Der Nettogewinn des Konzerns sank um 2 Prozent auf 618 Millionen Euro. „Bei Merck Serono waren wir mit der Entwicklung und Zulassung nicht gut genug“, räumte Merck-Chef Karl-Ludwig Kley gegenüber den Aktionären ein. „Unsere regionale Geschäftsverteilung ist bei Pharma noch zu europalastig“, so Kley weiter.

Auch im OTC-Bereich Consumer Health musste der Konzernchef Probleme eingestehen: „Consumer Health hat sich noch nicht so entwickelt, dass wir breit in Wachstumsmärkte investieren können“, teilte Kley mit.

 

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