Generikakonzerne

Stada: Ladival schwächelt

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Berlin -

Die Stada hat in den ersten neun Monaten ihren Umsatz um 4 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro gesteigert, was wesentlich auf die Übernahme des britischen Herstellers Thornton & Ross zurückzuführen ist. In Deutschland war das Geschäft rückläufig – nicht nur im Generikabereich: Auch Ladival schwächelte den zweiten Sommer in Folge.

Insgesamt setzte Stada in den ersten neun Monaten im Heimatmarkt 296 Millionen Euro um, das waren 6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Um 8 Prozent auf 199 Millionen Euro brach das Generikageschäft ein. Markenprodukte wie Ladival und Mobilat gingen im dritten Quartal seltener über den HV-Tisch, sodass die Umsätze um 4 Prozent auf 29 Millionen Euro zurückgingen. Nach einem stärkeren ersten Halbjahr lagen die Erlöse nach neun Monaten mit 97 Millionen Euro knapp unter Vorjahresniveau.

Retzlaff erklärte, dass wie schon im Vorjahr der schlechte Sommer zu einem geringeren Absatz bei Ladival geführt habe. Insgesamt sei das Markengeschäft aber sehr gut aufgestellt und werde sowohl bei Umsatz als auch bei Ertrag am Jahresende über Plan liegen.

Sehr gut entwickele sich Grippostad: Trotz hoher Werbeausgaben kämen Wettbewerber nicht ansatzweise in Richtung des Marktanteils des Stada-Produkts, so Retzlaff. „Wir haben eben die ideale Wirkstoffkombination gefunden“, so der Konzernchef. Mit einem Marktanteil von 17 Prozent ist Grippostad nach Packungen das am häufigsten verkaufte Erkältungsmittel vor Aspirin complex (14 Prozent), Wick Medinait (8 Prozent) und BoxaGrippal (3 Prozent). Auf Basis der Apothekenverkaufspreise erlöste das Stada-Produkt im vergangenen Jahr 74 Millionen Euro, bei Bruttowerbeausgaben nach Nielsen in Höhe von 19 Millionen Euro.

Das Geschäft in der Region Zentraleuropa legte in den ersten neun Monaten um 14 Prozent auf 691 Millionen Euro zu; in Großbritannien verdoppelten sich die Umsätze der Stada dank des Zukaufs. Nur in Frankreich waren die Erlöse rückläufig.

In Osteuropa trübten schwache Währungen das Geschäft: So sanken die Erlöse wegen Abwertung bei Rubel und Serbischem Dinar um 13 Prozent auf 384 Millionen Euro. In Russland lag das Minus bei 19 Prozent (236 Millionen Euro). Im Raum Asia/Pazifik kletterten die Erlöse infolge der Komplettübernahme der vietnamesischen Aktivitäten um 60 Prozent auf 66 Millionen Euro.

Vor allem auf der Ertragsseite konnte Stada überzeugen: Während das operative Ergebnis mit 186 Millionen nur leicht über Vorjahr lag, stand unter dem Strich ein Gewinn von 99 Millionen Euro – 10 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Diese Entwicklung ist einerseits einer „substantiellen Rückführung der Steuerquote“ zu verdanken, andererseits auf den Verzicht von Retzlaff in Sachen Pensionsansprüche zurückzuführen.

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