Apotheken-Franchise

easy #4 schließt

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Berlin -

Nach sechs Jahren ist Schluss: In Hannover wird Mitte September eine der ersten easyApotheken in Deutschland schließen. Die Apotheke im Kaufland am Raschplatz war bundesweit der vierte Standort des Franchise-Anbieters. Der Vertrag sei angesichts der gestiegenen Miete nicht verlängert worden, sagt Inhaber Harald Steinert. „Ich habe lange versucht, mit dem Vermieter zu verhandeln.“ Steinert ist als Gründungsgesellschafter an easyApotheke beteiligt.

Die Apotheke in der Kassenzone gibt es seit 2002. Vier Jahre später wurde sie zur easyApotheke umgewandelt. Sie funktioniere zwar nach wie vor, liege jedoch nicht an einem passenden Standort für das Konzept, so Steinert. Die langen Öffnungszeiten, die daraus entstehenden Personalkosten und die hohe Miete entsprächen nicht dem Konzept. „Ich mache lieber an einem klassischen easy-Standort weiter, an dem es einfacher Erträge zu erwirtschaften gibt“, sagt er. Der Apotheker will nach anderen Flächen Ausschau halten.

Steinert betreibt zwei weitere easyApotheken. 2007 hatte er die Apotheke am Firmensitz in einem ehemaligen Autohaus in Hildesheim übernommen, die 2006 gegen den Widerstand anderer Apotheker im Ort als erste Franchise-Apotheke eröffnet worden war. Dort ist auch die gleichnamige Versandapotheke angesiedelt, die ab 2004 zunächst von Hannover aus betrieben worden war. Von der Schließung am Raschplatz sind 15 Mitarbeiter betroffen. „Ich werde versuchen, möchlichst viele zu übernehmen“, kündigte Steinert an.

 



Bundesweit gibt es derzeit 73 easyApotheken. Nach dem Eigentümerwechsel bei der Systemzentrale und dem Umzug des Managements nach Düsseldorf soll es in diesem Jahr noch eine Bereinigung geben. Die easyApotheke in Halle/Saale wurde bereits geschlossen, inklusive Steinerts Apotheke sollen 2012 insgesamt sechs Standorte dicht machen.

Laut Vorstandschef Lars Horstmann haben einige Apotheker von sich aus gekündigt, bei anderen wurde die Systemzentrale aktiv. Als Gründe nennt Horstmann unterschiedliche Ansichten über das Konzept. Der Franchise-Anbieter verfolgt einen einheitlichen Marktauftritt. Neben der grünen Farbe konzentrieren sich die Discount-Apotheken auf OTC- und Freiwahlprodukte, günstige Preise sowie offensive Werbung.

Zusätzlich zur Standardvariante gibt es seit 2010 auch easyApotheke compact für kleinere Flächen in Innenstadt-Lagen. Jährlich sind laut Horstmann zwischen 20 und 30 Neueröffnungen geplant.

 

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