Potenzmittel

Bayer eröffnet Preiskampf

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Der Leverkusener Pharmakonzern Bayer geht im Wettbewerb um Anteile am Potenzmittel-Markt in die Offensive. Im Mai senkte der Hersteller die Preise für seinen PDE-5-Hemmer Levitra (Vardenafil) in der niedrigen und mittleren Dosierung um knapp die Hälfte. Die Konkurrenten Pfizer (Viagra, Sildenafil) und Lilly (Cialis, Tadalafil) sind bislang nicht in den Preiskampf eingestiegen.

Die Preise für vier Tabletten der kleinsten Dosierung liegen bei den unterschiedlichen Präparaten weit auseinander: Für Cialis muss der Patient 65,49 Euro bezahlen, Viagra kostet 44,11 Euro und Levitra 20 Euro. Vor der Preissenkung war das Bayer-Produkt mit 46,16 Euro auf Platz 2 der Preisliste.

Bayer begründet den Schritt mit Marktanalysen: Eine Studie habe gezeigt, dass der Preis ein häufiger Grund sei, warum Patienten mit erektiler Dysfunktion die Therapie nicht in Anspruch nähmen. Um Kosten zu sparen, teilten viele Patienten die Tabletten, obwohl sie dafür nicht vorgesehen seien, sagte ein Bayer-Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Ebenfalls aus Kostengründen bestellten viele Patienten im Internet und liefen damit Gefahr, Fälschern zum Opfer zu fallen.

Die Preissenkung soll sich nun positiv auf die Verkäufe von Levitra auswirken. Erste Effekte sind nach Angaben von Bayer bereits sichtbar. Seit Mai sei der Umsatz von Levitra gestiegen. In welcher Höhe, wollte der Konzern nicht mitteilen.

Beim Marktführer Pfizer gab es auf Nachfrage zu einem möglichen Preisverfall keine Stellungnahme. „Wir äußern uns nicht zu Marketingstrategien einzelner Präparate“, sagte ein Sprecher. Problem sei eher, dass zu viel Zeit vergehe, bis Betroffene medizinische Hilfe in Anspruch nähmen. In der Regel vergingen anderthalb bis zwei Jahre, bis Patienten zum ersten Mal mit einem Arzt über erektile Dysfunktion sprächen.

Lilly setzt beim Marketing daher auf die Ansprache der Ärzte. „Wir bewerben Cialis bei den Ärzten mit den Vorteilen unseres Produkts“, sagte eine Sprecherin gegenüber APOTHEKE ADHOC. Preisanpassungen der Konkurrenz wolle man nicht kommentieren.

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