APOTHEKE ADHOC Umfrage

Die Genossenschaft lebt

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Berlin -

Sanacorp und Noweda, Treuhand und Apobank, ARZ Haan und VSA: Die Altvorderen wussten, wie wichtig apothekereigene Großhändler und Dienstleister zur Wahrung der eigenen Interessen sind. Laut einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC liegen die Genossenschaften nach wie vor im Trend.

„Strategisch bedeutend“ finden 56 Prozent der Teilnehmer genossenschaftliche Strukturen am Markt: Apotheker sollten ihren Einfluss sichern, so der Tenor. 5 Prozent finden die Beteiligung am eigenen Geschäftspartner finanziell interessant, die Dividenden seien wichtig. 3 Prozent finden Genossenschaft ideell wertvoll: Das Erbe müsse erhalten werden.

Kritiker gibt es auch: Der Grundgedanke sei okay, aber es gebe zu viel Filz und Fehler, argumentieren 21 Prozent der Teilnehmer. Weitere 14 Prozent finden, Genossenschaften seien überholt, die Privatwirtschaft funktioniere besser. 3 Prozent hatten keine Meinung. An der Umfrage nahmen am 16. und 17. September 218 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.

Die Realität spiegeln die Ergebnisse nicht immer wider: Im Großhandel kommt die Noweda auf knapp 18 Prozent Marktanteil, die Sanacorp auf 15 Prozent – zusammen also ein Drittel. Immerhin: Die beiden Genossenschaften decken mit 8700 beziehungsweise 7800 Mitgliedern den Markt zu einem großen Teil ab.

Die Treuhand hat nach eigenen Angaben 3500 Apotheken als Kunden. Größter Anteilseigner ist mit 74 Prozent der Treuhand-Verband Deutscher Apotheker, ein Zusammenschluss von rund 1000 Apothekern in einem Verein. Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) hält die restlichen 26 Prozent.

Die Genossenschaftsbank selbst hat rund 10.000 Pharmazeuten unter ihren 100.000 Mitgliedern und kommt nach eigenen Angaben bei den selbstständigen Heilberuflern über alle Berufsgruppen auf einen Marktanteil von 60 Prozent. Bei den Angestellten sind es 25 Prozent. Auch Dienstleister und Unternehmen gehören zu den Kunden; Bankchef Herbert Pfennig sitzt im Aufsichtsrat von Alliance Healthcare Deutschland. Auch Standesorganisationen und Versorgungswerke sind mit der Bank eng verbandelt.

Die standeseigenen Rechenzentren halten mehr als 80 Prozent des Marktes. Hinter der VSA und dem NARZ stehen Vereine; die Mitglieder werden meist vertreten durch Entsandte der Apothekerverbände. Das ARZ Darmstadt gehört den Vermögensverwaltungsgesellschaften der Landesapothekerverbände von Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und dem Saarland. Beim ARZ Haan zahlen der Apothekerverband Nordrhein und die Apobank gerade den Apothekerverband Westfalen-Lippe aus.

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