Phoenix Spezial

UK-Chef dementiert Zerschlagung

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Berlin -

Der britische Landeschef des zum Merckle-Imperium gehörenden Pharmahandelskonzerns Phoenix, Paul Smith, hat Gerüchte über einen Ausverkauf des Unternehmens dementiert: „Wir stehen nicht zum Verkauf in Großbritannien, weder als Ganzes noch in Teilen. Wir führen keine entsprechenden Gespräche“, so Smith gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Das Geschäft sei außerordentlich stark und profitabel, und trotz der dramatischen Ereignisse laufe das Tagesgeschäft wie gewöhnlich. „Normalerweise nehmen wir zu Spekulationen überhaupt keine Stellung, aber die jüngsten Gerüchte verunsichern unsere Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten.“

Im Königreich halten sich seit einem Zeitungsbericht hartnäckig Gerüchte über eine Zerschlagung der Firmengruppe, die die Banken angeblich im Zusammenhang mit dem Überbrückungskredit gefordert hatten. Zuletzt berichteten britische Medien unter Berufung auf Insider, dass sowohl die Handelskette Co-op, die selbst rund 400 Apotheken besitzt, als auch die Drogeriekette Boots über den Kauf der britischen Phoenix-Apotheken verhandeln.

Phoenix betreibt in Großbritannien unter der Marke Rowlands rund 500 Apotheken, die als sehr profitabel gelten. 2007 lag der Umsatz der Kette bei knapp 465 Millionen Britischen Pfund, das Vorsteuerergebnis bei 37 Millionen Pfund. Mit zwei zur Gruppe gehörenden Apothekenkooperationen ist Phoenix auch bei den unabhängigen Apotheken gut aufgestellt; bei den selbstdispensierenden Ärzte hat Phoenix ebenfalls einen guten Stand.

Das schlägt sich im Großhandelsgeschäft nieder: Mit einem Umsatz von rund 950 Millionen Pfund und einem Marktanteil von 15 Prozent ist Phoenix nach UniChem (Alliance Boots) und AAH (Celesio) die Nummer 3 in Großbritannien. Das Vorsteuerergebnis lag zuletzt bei 26 Millionen Pfund.

Die Weichen sind weiter auf Expansion gestellt: 2008 kaufte Phoenix die Großhandelssparte des Familienunternehmens Munro Wholesale, das unter anderem wegen fehlender Abschlüsse für Exklusivvertriebsverträge (Direct to pharmacy, DTP) das Handtuch geworfen hatte. Phoenix selbst hat dagegen nach Anfangsschwierigkeiten in jüngster Zeit einige Zuschläge erhalten. In den kommenden Wochen soll außerdem in London eine neue Niederlassung eröffnet werden.

Laut Smith steht die deutsche Konzernleitung ohne Wenn und Aber zu ihren britischen Töchtern. Mit dem ehemaligen polnischen Landeschef Stefan Pflug zieht ab Februar erneut ein deutscher Mitarbeiter in die Geschäftsführung des Großhändlers ein.


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