Italien

PGEU schreibt an Monti

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Berlin -

Kontraproduktiv, unnötig und schädlich – so lautet der Kommentar des EU-Apothekerverbandes PGEU zur Neuordnung des italienischen Apothekenmarktes. In einem Brief fordert PGEU-Generalsekretär John Chave Italiens Premierminister Mario Monti auf, die Regelungen zurückzunehmen. Die Monti-Regierung hatte Anfang der Woche beschlossen, mehr als 3000 nicht erstattungsfähige, verschreibungspflichtige Arzneimittel aus der Apothekenpflicht und aus der Preisbindung zu entlassen.

 

„Die Liberalisierung löst die Finanzprobleme Italiens in keinster Weise“, heißt es in dem Schreiben. Europas Apotheker seien sich des Drucks, der derzeit auf den Regierungen laste, bewusst. Die von der italienischen Regierung getroffenen Entscheidungen führten aber zu nichts anderem als Schaden am Patienten und dem Gesundheitssystem.

Besonders bedenklich aus Sicht der PGEU: „Das Gesetz führt unweigerlich zur aggressiven Kommerzialisierung verschreibungspflichtiger Arzneimittel.“ Außerdem mache das Gesetz die italienischen Apotheker arm und sei in seinem Ausmaß ein „Unicum“ in Europa.

Laut der im Sparpaket verankerten Regelungen können die betroffenen Arzneimittel, darunter Viagra, Aciclovir und Lidocain, fortan in OTC-Shops und Supermärkten in Ortschaften mit mehr als 15.000 Bewohnern abgegeben werden, solange ein Apotheker angestellt ist. Zudem dürfen auf die Medikamente unbegrenzt hohe Rabatte gewährt werden.

Die PGEU vertritt die Interessen von mehr als 400.000 inhabergeführten Apotheken in 31 europäischen Ländern.

 

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