Fragebogen statt Videosprechstunde

Zava geht in „Winterschlaf“ – Rezepte werden gelöscht

, Uhr
Berlin -

Nach Kry schränkt ein zweiter Telemedizin-Anbieter sein Angebot in Deutschland ein. Zava bietet seit gestern keine  Videosprechstunden mehr an, stattdessen werden über die Website nur noch Rezepte via Fragebogen ausgestellt. Auch der Service für Kassenpatienten wurde ersatzlos gestrichen.

„Wir versetzen unser Angebot in der Zava-App in eine Art Winterschlaf“, schreibt das Unternehmen. „Die Rahmenbedingungen für die Erbringung von Videosprechstunden im deutschen Gesundheitsmarkt sind im Moment nicht geeignet, unser Angebot in der Zava-App aufrechtzuerhalten. So gibt es unter anderem eine Mengenbegrenzung bei der Erbringung von Videosprechstunden für Ärzte sowie weitere strukturelle Anforderungen, die ein Videosprechstunden-Angebot für Ärzte erschweren.“

Fragebogen statt Videosprechstunde

Seit gestern ist es daher nicht mehr möglich, Termine für Videosprechstunden über die App zu buchen. Auf der Website werden zwar noch „Sprechstunden“ angeboten, dabei handelt es sich aber lediglich um das Ausstellen von Online-Rezepten nach Ausfüllen eines Fragebogens, so wie man es auch von anderen Anbietern wie GoSpring kennt. Außerdem können Interessenten einen Online-Hautcheck durchführen lassen, indem sie Fotos hochladen und bewerten lassen.

Das Kundenkonto in der App wird ab 1. Januar deaktiviert. „Sie werden ab diesem Zeitpunkt nicht mehr auf Ihre Behandlungsinformationen in der App zugreifen können“, informiert Zava seine Kunden. Parallel werde man die App aus den Stores entfernen; bereits installierte Apps werden in einen „Wartungsmodus“ versetzt und nicht mehr bedienbar sein. „Gleichzeitig werden wir damit beginnen, Ihre persönlichen sowie Ihre Behandlungsdaten von unseren Servern zu löschen.“ Ab 31. Dezember werden Kunden daher nicht mehr auf ihre Daten zugreifen können.

Rezepte verfallen

Noch offene Rezepte, die beim jeweiligen Behandlungstermin hinterlegt sind können Sie bis zum 31. Dezember direkt in der App bei einer Vor-Ort-Apotheke der Wahl zur Abholung oder bei einer Versandapotheke eingelöst werden. „Ab dem 1. Januar 2023 wird die App in einen Wartungsmodus versetzt, somit ist ein Einlösen der Rezepte der Rezepte nach diesem Datum nicht mehr möglich.“

„Wir verstehen, dass diese Nachricht möglicherweise Fragen aufwirft“, so Zava. „Für Ihr Vertrauen bedanken wir uns von Herzen. Uns ist die Entscheidung sehr schwer gefallen. Wir hoffen, weiterhin Ihre Online-Arztpraxis Ihres Vertrauens zu sein, nur zukünftig eben über die Zava-Website.“

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Bald dann auch mit CardLink
Gedisa: App und Portal mit Shop-Funktion
Streit um Gesundheitsdaten auf Plattformen
OTC via Amazon: Generalanwalt sieht keinen Datenverstoß
Mehr aus Ressort
Dokumentation, Telefon, Preisbildung
Was kann KI in Apotheken?

APOTHEKE ADHOC Debatte