Für Daten aus Vor-Ort-Apotheken

Versender fordern ePA-Zugang

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Berlin -

Wie schon beim E-Rezept fühlen sich die Versender auch bei der elektronischen Patientenakte (ePA) benachteiligt, monierte Lukas Löffler, Senior Referent Politik bei Redcare, beim ePA-Summit in der vergangenen Woche.

„Wir sehen natürlich, was unsere Kundinnen und Kunden in der Vergangenheit bei uns bestellt haben, aber wir sehen nicht, was sie vor Ort vielleicht eingelöst oder gekauft haben. Das heißt, wir können nur auf Basis unserer Daten Interaktionschecks durchführen“, so Löffler.

Viele Arzneimittelprobleme könne man vermeiden, wenn man Zugriff auf die komplette Historie habe. Dazu brauche man aber einen niedrigschwelligen Zugang und möglichst komplette Daten. Genau dafür sei die ePA am Ende ja gemacht – dass man rechtzeitig intervenieren könne und nicht erst dann, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen sei. „Wir werden viel bessere medizinische Outcomes haben, wenn wir auf der Leistungserbringer einen besseren Datenschatz haben.“

Das würde auch die Beratung verbessern: „Wir wollen unseren Patienten eine noch bessere pharmazeutische Beratung geben. Die Beratung ist jetzt schon gut, aber es wäre noch besser, wenn auch die Versender Zugriff auf die ePA bekommen, damit wir auch Daten sehen, die nicht direkt bei uns erhoben wurden", so Löffler weiter.

„Wie bekommt der Leistungserbringer am Ende Zugriff auf die ePA, wenn der Patient es will? Der Patient steckt entweder die eGK in das Kartenterminal oder er erlaubt den Zugriff über das Frontend der Krankenkasse, also über die App. Bei uns als Versandapotheke kann man keine Karte stecken, es gibt zwar eine digitale Möglichkeit, aber es ist nicht vorgesehen.“ Die für die Verwaltung der ePA per App erforderliche digitale Identität sei nur sehr wenig verbreitet.

„De facto stehen wir also am Seitenrand. Denn wenn bei uns Rezepte eingelöst werden und der Versicherte, was mit 97 Prozent der Regelfall ist, keine digitale Identität hat, kann er uns nicht freischalten und wir können nicht in die Medikationsliste schauen oder in den Medikationsplan oder dort auch schreiben. Hier wurde der digitale Versorgungspfad vergessen, das gilt auch für Videosprechstunden, wo der Arzt nicht in meine ePA gucken kann. Das wurde ein bisschen vernachlässigt, da müssen wir kurzfristig eine Lösung finden.“ Man dürfe digitale und hybride Versorgungspfade nicht länger so stiefmütterlich behandeln wie bislang.

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