Rezepte aus dem Netz

DoktorABC: Douglas steigt aus

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Berlin -

DoktorABC ist einer jener Online-Dienste, über die man sich als Verbraucher rezeptpflichtige Medikamente besorgen kann: Einfach Fragebogen ausfüllen und Rezept erhalten – oder gleich das Medikament. Das Unternehmen arbeitet mit mehreren Versandapotheken zusammen, eine davon war bis vor kurzem die Douglas-Tochter Disapo.

Wie andere Rezeptplattformen hat sich DoktorABC auf die Behandlung von Erektionsstörungen fokussiert. Das Prinzip ist einfach: „Führen Sie einfach unsere Online-Beratung durch, um ein Rezept zu erhalten und das Potenzmittel wird per GRATIS Express-Lieferung an Sie geliefert“, heißt es auf der Website. Die Behandlungsgebühr liegt bei 29,90 Euro, je nach Medikament ist die Therapie ab 27,54 Euro möglich. „Sie erhalten Ihr Medikament am Folgetag frei Haus.“

Um die schnelle Auslieferung zu gewährleisten, arbeitet DoktorABC mit mehreren Versandapotheken zusammen:

  • Apotheek Bad Nieuweschans (Apons) aus dem niederländischen Bad Nieuweschans
  • Prime Pharmacy aus dem niederländischen Venlo
  • Super Apotheke aus dem niederländischen Winschoten
  • Die Herz Apotheke aus Berlin
  • Die Herz Apotheke Spandau aus Berlin

Mit Disapo wurde soeben ein weiterer Partner gestrichen – und zwar justament nach einer entsprechenden Anfrage über die Zusammenarbeit. Der Versender mit Sitz in Heerlen wurde vor Kurzem von der Parfümeriekette Douglas gekauft und war lange Partner von DoktorABC. Die Testphase sei beendet, sagt Geschäftsführer Sebastian Kraus. Aktuell würden die Ergebnisse ausgewertet. „Wir wollten uns generell die Abläufe ansehen.“

Interessant ist auch die Zusammenarbeit mit Apotheek Bad Nieuweschans, gehört der Versender doch seit Kurzem zum Unternehmen Wellster Healthtech, das mit GoSpring ein ähnliches Angebot wie DoktorABC bietet.

Hinter DoktorABC steht die israelische Gruppe Helfy. Die Fernbehandlungen werden durchgeführt von Hasan und Ela Igde aus Berlin, weitere Ärzt:innen kommen aus Irland, Kroatien, Norwegen, Rumänien und Schweden. Im medizinischen Beirat ist neben Igde unter anderem der Urologe Hannes-Dietrich Höfer aus Hannover. Unklar ist, welche Rolle die medizinische Fachrichtung spielt: Neben Männergesundheit werden auch die Therapiegebiete Frauengesundheit, sexuelle Gesundheit und allgemeine Medizin (Asthma, Akne, Raucherentwöhnung) abgedeckt.

Laut den AGB erbringt DoktorABC selbst keine medizinischen oder pharmazeutischen Leistungen, „das heißt wir führen weder selbst Fernbehandlungen durch, noch verschreiben wir Ihnen Medikamente oder geben diese an Sie ab, sondern vermitteln solche Leistungen nur für den Fall, dass Sie entsprechende Gutscheine bei uns kaufen“. Entsprechend liefere die Kooperationsapotheke das verschriebene Medikament auf dem Versandweg, „wobei die Bezahlung des RX mittels eines von Ihnen bei uns zusammen mit dem Fernbehandlungsgutschein erworbenen RX-Gutscheins erfolgt“.

Weitere Partner sind offenbar willkommen: „Wenn Ihre Versandapotheke gerne Medikamente für Kunden von DoktorABC abgeben möchte, kontaktieren Sie uns um Aufnahmebedingungen und weitere Informationen zu diesem Thema zu erfahren.“

Alternativ könne man sich das Rezept zuschicken lassen und in einer anderen Apotheke einlösen: „In diesem Fall kommt der Kaufvertrag über das Ihnen verschriebene RX ausschließlich mit der Apotheke, bei der Sie das betreffende Rezept einlösen, zustande; Sie erwerben und bezahlen das RX bei einer Versand- oder Vor-Ort-Apotheke Ihrer Wahl ohne Verwendung eines RX-Gutscheins.“

Gratis-Rezept zum Jubiläum

Aktuell wirbt die Plattform mit einem besonderen Angebot in den sozialen Medien: „Wir feiern 4 Jahre DoktorABC. Unser Dankeschön an Sie: Eine kostenlose* Online-Diagnose bei erektiler Dysfunktion“, heißt es etwa bei Facebook und Instagram. Die Behandlungsgebühr von 29 Euro entfällt, wenn man über den Link bucht. Nutzer:innen wiederum wird ein Rabatt von 10 Euro angeboten, wenn sie sich die Pille verschreiben lassen: „100 % Rundumservice“, heißt es da.

Das Rezept erhält man, nachdem man einen einfachen Fragebogen ausgefüllt hat: „Sie müssen mit den Ärzten nicht über Video oder telefonisch sprechen. Sollte es medizinische Rückfragen geben, dann werden Sie über Ihr DoktorABC Konto informiert.“

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