Im Streit über falsch abgerechnete Metoprolol-Rezepte melden sich die Hersteller zu Wort. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) befürchtet, dass nicht nur Rezepte über Metoprolol-Succinat von Betapharm betroffen sind. „Es ist zu befürchten, dass es diese Praxis der falschen Abrechnung von Rezepten nicht nur bei diesem einen Medikament gegeben hat“, so BPI-Chef Henning Fahrenkamp. Die AOK habe selbst erklärt, dass ein solches Vorgehen normalerweise nicht auffalle.
In diesem Fall seien Hersteller möglicherweise mit Abschlägen für gar nicht abgesetzte Arzneimittel belastetet worden, befürchtet der BPI. „Es muss jetzt endlich zwingend ein Weg gefunden werden, um sicher zu stellen, dass nur dann Abschläge geltend gemacht werden, wenn auch tatsächlich das entsprechende Medikament abgegeben wurde“, fordert Fahrenkamp.
Allein im Juni sollen bundesweit 30.000 Metoprolol-Rezepte mit dem neuen Rabattarzneimittel der AOK bedruckt worden sein, obwohl das Präparat noch nicht im Markt ist. Der Fehler war aufgeflogen, weil der Hersteller trotzdem Rechnungen über die zu leistenden Rabatte erhalten hatte. Die AOK will in dieser Sache jetzt die Staatsanwaltschaft einschalten.
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