Münzgeld-Engpass droht

Geldtransporteure streiken!

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Berlin -

Nun also doch: Apotheken droht ein Engpass bei Münzgeld. Denn die Gewerkschaft Verdi hat in den stockenden Tarifverhandlungen in der Geld- und Werttransportbranche kündigt Warnstreiks ab heute angekündigt.

Verdi verhandelt aktuell mit dem Bundesverband Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) über einen neuen Bundeslohntarifvertrag für etwa 11.000 Beschäftigte in der Branche. Die Arbeitgeberseite hatte nach eigenen Angaben zuletzt eine zweistufige Erhöhung von 10,75 Prozent geboten, in einigen Tarifregionen sogar 13,7 Prozent.

Verdi fordert unter anderem – je nach Tarifgebiet und stationärer oder mobiler Dienstleistung differenziert – eine Anhebung der Stundenlöhne zwischen 16,19 Euro und 20,60 Euro sowie für betriebliche Angestellte eine Erhöhung der Bruttonentgelte um bis zu 11 Prozent.

Nachdem am Mittwoch die dritte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis geendet ist, stehen laut Verdi nun unmittelbar Warnstreiks bevor. „Die Arbeitgeber sind noch erheblich von unseren Forderungen und den Bedürfnissen der Beschäftigten entfernt. Deshalb werden wir nun mit Warnstreiks den Druck erhöhen“, erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle gestern. Die Gewerkschaft sieht noch „erheblichen Nachbesserungsbedarf“ etwa in Fragen des Inflationsausgleichs, der Vergütungsunterschiede zwischen einzelnen Tarifgebieten und der Laufzeit der Vereinbarung.

Am kommenden Mittwoch (6. Juli) treffen sich die Tarifpartner erneut zu Verhandlungen. Bis dahin will Verdi den Druck erhöhen. Die Warnstreiks sollen – nach Regionen und Betrieben unterschiedlich – von heute bis Dienstag stattfinden. „Bürgerinnen und Bürger sollten sich daher vorsorglich ausreichend mit Bargeld versorgen“, so der Tipp der Gewerkschaft.

Das gilt auch für Apotheken. Seit der Umsetzung der EU-Münzgeldprüfverordnung im Jahr 2015 ist vor allem das Handling der Münzrollen komplizierter geworden. Wer angenommene Münzen wieder in den Verkehr bringen will, muss diese auf ihre Echtheit prüfen. Die Banken haben diesen Service daher zentralisiert und die Gebühren sind deutlich gestiegen.

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