aposcope-Umfrage

Erkältet am HV-Tisch

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Berlin -

In der Erkältungszeit klingeln die Kassen in den Apotheken – und die Mitarbeiter schniefen. Zwar härtet die Arbeit am HV-Tisch ab, ganz gefeit vor Ansteckung sind Apotheker und PTA aber nicht. Laut einer aposcope-Umfrage sind sie jedenfalls hart im Nehmen.

Laut der Befragung des Expertenpanels fallen die Mitarbeiter in Apotheken tatsächlich nur höchst selten mit einem Schnupfen aus: 1,9 erkältungsbedingte Fehltage sind es im Durchschnitt, wobei mehr als die Hälfte (54 Prozent) gar nicht ausfällt, jeder Zehnte dagegen mehr als sechs Tage pro Jahr. 88 Prozent gingen laut Befragung zuletzt trotz Erkältung zur Arbeit.

Und wie wird mit den kränkelnden Kollegen in der Offizin umgegangen? Gratis aber vermutlich unterschiedlich willkommen sind gute Ratschläge, jedenfalls sind sie weit verbreitet: 63 Prozent der PTA und 52 Prozent der Pharmazeuten geben Tipps – obwohl die kranken Kollegen ja auch vom Fach sind. 42 Prozent der Befragten gaben an, dass kranke Mitarbeiter nach Hause geschickt werden, 26 Prozent zum Arzt. In anderen Apotheken werden erkältete Kollegen von bestimmten Aufgaben befreit beziehungsweise davon ferngehalten. Aus Hygienegründen arbeiten sie mit Schnupfen nicht in der Rezeptur oder im Handverkauf.

Apotheker und PTA verhalten sich bei Erkältungen ansonsten nicht anders als ihre Kunden: 88 Prozent greifen zu OTC-Präparaten. Etwa die Hälfte verwendet Hausmittel wie Tee, Bäder oder Wickel. Ebenso viele PTA aber etwas weniger Apotheker gaben an, sich viel auszuruhen. Überhaupt sind die Apotheker nach eigener Wahrnehmung härter gegen sich selbst: 22 Prozent von ihnen gaben an, die Beschwerden einfach zu ignorieren, bei den PTA waren es nur 13 Prozent. Mit einer Erkältung zum Arzt gehen nur 2 Prozent der Pharmazeuten und 7 Prozent der PTA.

Am HV-Tisch muss regelmäßig über den Unterschied zwischen einer „normalen“ Erkältung und einer veritablen Grippe aufgeklärt werden. Letztere kommt zum Glück deutlich seltener vor, ist aber in der Apotheke natürlich auch Thema. Das Personal in der Offizin zählt zu den Personengruppen, für die sich eine Grippeschutzimpfung lohnt. Die Mehrheit der Inhaber ist bei dem Thema allerdings zurückhaltend: Nur 31 Prozent der Befragten gaben an, dass der Chef in ihrer Apotheke wünscht, dass die Mitarbeiter geimpft sind.

Und so überrascht es wenig, dass die meisten Mitarbeiter in der Offizin nicht geimpft sind. Bei der aposcope-Befragung gab nur jeder Vierte an, für die aktuelle Grippesaison schon geimpft zu sein. Weitere 23 Prozent der Apotheker und 16 Prozent der PTA gaben immerhin an, dies noch vorzuhaben. Doch etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) wird sich definitiv nicht impfen lassen.

aposcope erhebt und analysiert Daten von Apothekerinnen, Apothekern und PTA. Das Online-Panel umfasst aus mehr als 2000 verifizierte Inhaber und Mitarbeiter. Aktuell gibt es die Ergebnisse einer großen Studie über Nahrungsergänzungsmittel, die hier kostenpflichtig bestellt werden kann.

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