Lauer-Taxe

Bayer listet falsche Pillenpreise

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Normalerweise können sich Apotheker auf die Preise in der Lauer-Taxe verlassen. Doch dem Hersteller Bayer Vital ist bei der Meldung verschiedener Produkte ein Fehler unterlaufen: Die gelisteten Preise für verschiedene Hormonprodukte liegen im April unter den tatsächlichen Abgabepreisen. Da man bei Bayer schon mit den neuen Preisen rechnet, bleiben die Apotheken auf der Differenz sitzen.

Betroffen sind die Kontrazeptiva Microlut und Monostep sowie das Hormonersatzpräparat Cyclo Progynova, insgesamt sieben PZN. Alle Präparate werden in der Lauer-Taxe zu niedrigeren Preisen geführt als von Bayer veranschlagt. Je nach Pille und Packungsgröße liegt die Differenz zwischen 29 Cent und 1,43 Euro.

Bayer Vital hatte versehentlich falsche Preise an die Informationsstelle für Arzneispezialitäten (IFA) geliefert. Eine Korrektur der Zahlen ist erst zum 1. Mai möglich. Wenn die Apotheken die Differenz nicht aus der eigenen Tasche bezahlen wollen, müssen sie den Preis in der Software manuell ändern. Doch damit begeben sie sich in die Zwickmühle, denn bei der Abrechnung mit den Krankenkassen gelten normalerweise die Listenpreise.

Einem Sprecher von Bayer Vital zufolge sind manuelle Preisänderungen bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln gar nicht möglich. Bayer bedauere den Zwischenfall sehr, dem Unternehmen seien aber bis Mai die Hände gebunden, sagte der Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Per Fax entschuldigte sich der Konzern heute bei den Apotheken für eventuell entstandene Unannehmlichkeiten. Tipps, wie mit den abweichenden Preisen umgegangen werden soll, gibt es aber unter der angegebenen Hotline noch nicht.

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