Lauterbach lässt Gewerkschaft abblitzen

80 Cent pro Rx-Packung: Adexa fordert Personalzulage

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Berlin -

Die Tarifverhandlungen zwischen der Adexa und dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) sowie der TGL Nordrhein sind noch immer ergebnislos. Rund 10 Prozent mehr Lohn fordert die Apothekengewerkschaft und liefert einen Vorschlag, wie die Tariferhöhung zu stemmen sein könnte: Als Personalzulage bringt die Adexa eine Erhöhung des Fixums ins Spiel – 80 Cent mehr pro verschreibungspflichtigem Arzneimittel. Die Idee könnte noch in die Apothekenreform des Bundesgesundheitsministers integriert werden.

Die Forderung der Adexa an den ADA lautet 10,5 Prozent mehr, und zwar für alle Berufsgruppen, auch die Auszubildenden, um so die hohe Inflationsrate abfedern zu können. Im Tarifgebiet Nordrhein wird ein Plus von 11,5 Prozent gefordert, dem die Arbeitgeberseite jedoch bereits eine Absage erteilt hatte: Das Plus sei nicht drin, die wirtschaftliche Lage der Apotheken sei viel zu angespannt.

Derzeit sind die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen. Ein neuer Gehaltstarifvertrag rückwirkend zum 1. Januar steht also noch aus. Wann dieser final sein wird, kann, Stand jetzt, nicht gesagt werden, auch die Höhe der Gehaltsanpassung ist nicht prognostizierbar. So lange gilt der derzeit geltende Gehaltstarifvertrag weiter.

Jetzt hat die Adexa einen Vorschlag, wie die Lohnerhöhung für die Apotheken zu stemmen ist. Die Apothekengewerkschaft will 80 Cent mehr pro Rx-Medikament. Die gesetzliche Personalzulage soll ein Gehaltsplus von mindestens 10 Prozent sichern. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sei bereits informiert, habe aber einen vereinbarten Gesprächstermin abgesagt. Ein neuer Termin sei in Abstimmung.

Wie kommt die Adexa auf 80 Cent pro Rx-Packung? Laut Berechnungen der Gewerkschaft ist für eine Lohnerhöhung in Höhe von 10 Prozent ein zusätzlicher Rohertrag von 33.200 Euro pro Apotheke nötig. Daraus ergeben sich zusätzliche Ausgaben in Höhe von rund 600 Millionen Euro, die durch den 80 Cent Zuschlag abgedeckt werden können. Die Berechnung basiert auf den Personalkosten der Apotheken im Jahr 2022.

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