Folat, Jod & Co. Cynthia Möthrath, 04.09.2019 15:03 Uhr
-
Folsäure und Jod: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt einheitliche Handlungsempfehlungen für die Supplementierung bei Schwangeren. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Während der Schwangerschaft ist es wichtig, sich selbst und das Kind mit den nötigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Die Einnahme bestimmter Supplemente unterstützt die Entwicklung des Kindes und hilft Komplikationen zu vermeiden. Doch welche Vitamine müssen zugeführt werden? Ein Überblick zu den wichtigsten Supplementen in der Schwangerschaft.
Immer wieder gibt es Differenzen bei der Empfehlung von Schwangerschafts-Supplementen. Während viele nach dem Motto „viel hilft viel“ handeln, gibt es von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) einheitliche Empfehlungen. Grundsätzlich empfohlen wird demnach eine Supplementierung von Folsäure. Diese ist nicht nur bei einer bestehenden Schwangerschaft angezeigt, sondern auch bereits bei Schwangerschaftswunsch.
Zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung sollten Frauen 400 μg Folsäure pro Tag einnehmen. Die Zufuhr soll im Idealfall mindestens vier Wochen vor der Befruchtung beginnen und bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels fortgesetzt werden. Bei Frauen, die weniger als vier Wochen vor der Konzeption beginnen, sollten bis zum Ende des ersten Trimenons höherdosierte Präparate mit 800 μg Folsäure verwendet werden.
Folsäure ist besonders für Zellteilungs- und Wachstumsprozesse von großer Bedeutung. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung von roten Blutkörperchen und der Produktion der Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin. Desweiteren werden Folate bei der DNA-Synthese benötigt. Vor allem im ersten Trimenon der Schwangerschaft ist der Mikronährstoff von großer Bedeutung: Ein Mangel kann zu folgeschweren Neuralrohrdefekten führen. Es handelt sich dabei um die Vorstufe von Rückenmark, Nervensystem und Gehirn, welches sich bereits in den ersten vier Wochen nach der Befruchtung entwickelt. Studien zeigen, dass Folsäure das Risiko für einen Neuralrohrdefekt mindern kann, auch wenn die Ursachen für die Spina bifida vielfältig sind.
Lesen Sie auch
-
Frühschwangerschaft
<p class="bodytext">B-Vitamine: Geheimwaffe für Schwangere</p> » -
Schwangerschaft Das erste Trimester: Von der Befruchtung bis zur Organentwicklung »
-
Schwangerschaft Das zweite Trimester: Von der Lanugobehaarung bis zum Surfactant »
-
Schwangerschaft Das dritte Trimester: Positionswechsel und Gewichtszunahme »
-
Supplemente bei Kinderwunsch Folsäure: Wieso, weshalb, warum? »
-
Mikronährstoffe Fresh-up: Folsäure »
Neuere Artikel zum Thema
-
Schwangerschaftveränderung Wenn nicht nur der Bauch wächst »
-
Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft „Mama-Monitor“: Umfrage zeigt Lücken in der Versorgung »
-
Öko-Test Multivitamine: Überflüssig und überdosiert »
-
Bewegen, bewegen, bewegen Fit durch die Schwangerschaft »
- Mundhygiene Fünf Tipps gegen schlechten Atem »
- Halsentzündungen Seitenstrangangina: Selten aber schmerzhaft »
- Funktionelle Magen-Darm-Beschwerden Reizmagen: Vielseitiger Symptomkomplex »
Mehr aus Ressort
- Tabuthema Pilzinfektionen Vaginalpilz in der Schwangerschaft »
- Wochenbettdepression Vom Tief nach der Geburt »
- Behördengänge Geburtsurkunde, Krankenkasse & Co. – An alles gedacht? »
APOTHEKE ADHOC Debatte