Arbeitsmarkt

Apotheker bundesweit dringend gesucht

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Berlin -

Apotheker gehören bundesweit zu den nachgefragtesten Berufsgruppen am Arbeitsmarkt. Offene Stellen können nur schwer besetzt werden. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit bleiben Stellenangebote meist für lange Zeit unbesetzt: „Im Bereich der Pharmazie zeigt sich ein Mangel bei Apothekerinnen und Apothekern“, heißt es in einem Bericht. Nur in wenige Technikberufen ist die Lage noch dramatischer.

Laut Bundesagentur für Arbeit waren gemeldete Stellen im letzten Jahr 141 Tage vakant. Damit lagen die Apotheker um 41 Prozent über dem Durchschnitt aller Berufe. Nur Softwareentwickler, Energietechniker, Handwerker und Mitarbeiter in den Bereichen Sanitär und Klima waren noch stärker gesucht wegen des derzeitigen Baubooms. Ähnlich dringend gesucht wie Apotheker werden im Gesundheitswesen Altenpfleger und Physiotherapeuten. Bei Ärzten ist die Lage entspannter.

Insgesamt beträgt die sogenannte „Arbeitslosen-Stellen-Relation“ für Akademiker 400 Arbeitslose auf 100 Stellen. Mit 201 Arbeitslosen auf 100 Stellen liegt diese Relation bei Apothekern „deutlich im unteren Bereich“, so die Arbeitsagentur. Ebenso deute die berufsspezifische Arbeitslosenquote von 1,7 Prozent „auf einen Mangel hin“.

Grund für die starke Nachfrage nach Heilberuflern ist laut Arbeitsagentur der demografische Wandel. Es gebe immer mehr ältere Menschen und „diese werden trotz Krankheiten immer älter, weil die medizinische Versorgung stetig Fortschritte macht“. Daher zeigten sich – trotz steigender Zahl an niedergelassenen Ärzten und zunehmender Beschäftigung in Gesundheits- und Pflegeberufen – „deutliche Engpässe in nahezu allen Bundesländern“.

Auf „Expertenebene“ seien die Humanmedizin sowie die Pharmazie betroffen. Auf Ebene der Fachkräfte und Spezialisten zeigt sich ein Mangel bei examinierten Gesundheits- und Krankenpflegern und Altenpflegern sowie Physiotherapeuten. „Ferner besteht ein Mangel im medizintechnischen Berufen: Es fehlen Fachkräfte und Meister in der Orthopädie-, Rehatechnik und Hörgeräteakustik“, so die Arbeitsagentur.

Auch in der Humanmedizin gebe es in vielen Bundesländern einen Mangel beziehungsweise Anzeichen für Engpässe. Im Bundesdurchschnitt seien gemeldete Stellen für Ärzte (ohne Zahnmedizin und Kieferorthopädie) 128 Tage vakant. Damit liegen diese (28 Prozent über dem Durchschnitt aller Berufe, aber klar hinter den Apothekern. Die berufsspezifische Arbeitslosenquote lag bei nur 1,1 Prozent. Vor allem sei der Mangel in ländlichen Gebieten deutlich sichtbar. In Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg, Sachsen und Sachsen-Anhalt zeige sich die Engpasssituation etwas weniger ausgeprägt. In Berlin herrscht dagegen kein Ärztemangel.

Insgesamt hat sich die Lage bei Medizinern etwas entspannt: Die Vakanzzeit offener Stellen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um neun Tage gesunken. Vor allem in Niedersachsen, Brandenburg, Thüringen Rheinland-Pfalz und Bayern sei der Mangel deutlich sichtbar.

In fast allen Bundesländern gibt es laut Arbeitsagentur ein Fachkräftemangel in der Gesundheits-, Krankenpflege sowie im Rettungsdienst. Hier beträgt die Vakanzzeit von Stellenangeboten 140 Tage und liegt damit 39 Prozent über dem Durchschnitt aller Berufe. Noch dramatische ist die Lage bei Spezialisten in der Altenpflege.

Gemeldete Stellenangebote für examinierte Altenpflegefachkräfte und -spezialisten sind im Bundesdurchschnitt 167 Tage vakant. Das sind 67 Prozent mehr als die durchschnittliche Vakanzzeit über alle Berufe. Damit sind diese Kräfte noch nachgefragter als Apotheker. In keinem Bundesland stünden rechnerisch ausreichend arbeitslose Bewerber zur Verfügung, um damit die gemeldeten Stellen zu besetzen.

Bei Fachkräften betrifft der Mangel die Berufe der Orthopädie- und Rehatechnik sowie der Hörgeräteakustik. In der Orthopädie- und Rehatechnik beträgt die Vakanzzeit 178 Tage, in der Hörgeräteakustik 165 Tage. Für Fachkräfte in der Medizintechnik, der Augenoptik oder der Zahntechnik ist derzeit hingegen kein Engpass feststellbar. Auf Spezialistenebene würden vor allem Personen mit Meisterabschluss oder vergleichbarem Abschluss gesucht. Die Vakanzzeit für Meister in der Orthopädietechnik liegt mit 226 Tagen 126 Prozent über dem Durchschnitt aller Berufe.

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