In der Residenz-Apotheke in Berlin beobachtet Inhaber Dr. Thomas Fischer seit Monaten die Preiserhöhungen der Hersteller. „Für mich ist es eine reine Preismauschelei, die da betrieben wird.“ Das Problem sei der enorme Zeitaufwand, der betrieben werden müsse, um jedes Präparat zu überprüfen und neu zu kalkulieren. „Diese Vorgehensweise der Hersteller ist für uns ein regelrechter Spannenkiller“, so der Inhaber.
Fischer ist genervt von der massenhaften „Preismauschelei“ in der Datenbank durch Hersteller „Seit vielen Monaten beobachten wir mit wachsendem Zorn den von vielen Herstellern geübten Mißbrauch“, erklärt er. Dabei bezieht er sich auf den Apothekeneinkaufspreis: „Den AEK anzuheben und den Verkaufspreis abzusenken, hat eine teils heftige Spannensenkung zur Folge.“ Man müsse die Verkaufspreise erhöhen, um keinen Verlust beim Rohertrag zu haben.
„Das Problem ist, dass alte Verkaufspreise höher waren als die neuen VK.“ Die Apotheke hat somit viel weniger Spanne auf viele Artikel. Dieses Vorgehen der Hersteller sei jedoch kein Einzelfall. „Das hat sich inzwischen seuchenartig in der Abda-Datenbank eingenistet“, beklagt er. Denn: „Die Hersteller erhöhen den Apotheken-EK und senken gleichzeitig den Apotheken-VK in der Abda-Datenbank.“
Offensichtlich sei das Problem keinesfalls. „Entdeckt wird dieser stille Spannenkiller wohl nur von Apotheken die auch wertmäßig verbuchen oder sehr aufmerksame Mitarbeiter haben“, so Fischer. „Deswegen erlaube ich mir auf diesem Wege Alarm zu schlagen und meine Kolleginnen und Kollegen zu warnen.“
Er selbst kontrolliere akribisch seine angebotenen Artikel. „Das Ärgerliche ist der Mehraufwand. Die Ware die reinkommt muss in regelmäßigen Abständen zur Kalkulationsüberprüfung.“ Fischer nimmt an, dass die Hersteller wohl darauf vertrauen, dass in den meisten Apotheken schlicht die Zeit und die Kenntnis fehle, die Preise zu kontrollieren.
Denn wer in der Apotheke kein automatisches Preis-Tool nutze, könne die Preissteigerung leicht übersehen und sich über sinkende Roherträge wundern. Zudem sei die Situation in den vergangenen Monaten deutlich schlimmer geworden. „Es ist wie mit Fußpilz in der Badeanstalt, es verbreitet sich zunehmend. Während es anfangs eher die Ausnahme war, ist es mittlerweile an der Tagesordnung“, so Fischer.
In dieser Folge unserer Videoreihe geht es um Prozess-Optimierung: Wie lassen sich Bestellprozesse in Apotheken effizienter gestalten – wirtschaftlich, praxistauglich und softwaregestützt? Mit dieser Frage beschäftigt sich PKA Anja Löst.
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Transkripte der 5-teiligen Videoreihe
Teil 1 “Handelsspannenausgleich”
Teil 2 “Bestellprozesse”
Teil 3 "Bestellungen bündeln"
Teil 4 “Wirtschaftlich bestellen”
Teil 5 “Kommunikation am HV”

