„Drei-Gute-Dinge-Übung“

Mehr Wohlbefinden: PTA startet Apotheken-Studie

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Berlin -

Lieferengpässe, Kundenansturm, E-Rezept-Krieg: Am Ende des Tages bleiben vom Apothekentag insbesondere die negativen Aspekte im Gedächtnis. Ob eine kurze Reflektionsübung am Abend die Stimmung positiv beeinflussen kann, untersucht derzeit die PTA und Psychologiestudentin Laura Rinderspacher anhand der „Drei-Gute-Dinge-Übung“.

Die Drei-Gute-Dinge-Übung geht auf den Psychologen Martin Seligman zurück, einen der Begründer der Positiven Psychologie. Jeden Abend werden drei Dinge notiert, die gut gelaufen sind, ergänzt durch eine kurze Begründung. Wiederholtes Üben soll den Blick stärker auf das Positive lenken und laut Studien zu mehr Wohlbefinden und weniger negativen Gefühlen führen.

„Genau das möchte ich in meiner Studie gerne auf den Apothekenalltag beziehen“, erklärt Rinderspacher. „Die Frage ist, wie wirksam sich die Drei-Gute-Dinge-Übung als eine niedrigschwellige, alltagstaugliche Interventionsmaßnahme im Apothekenalltag erweist.“ Vorgesehen ist ein Zeitraum von zwei Wochen: Nach Arbeitsende werden täglich drei positive Erlebnisse aus der Apotheke notiert. Den Zeitaufwand schätzt die PTA auf maximal zehn Minuten. Zusätzlich finden zwei kurze Online-Befragungen zum Wohlbefinden statt, jeweils vor Beginn und nach dem Studienzeitraum.

Stimmung von Apothekerinnen und Apothekern

Die Idee, das Konzept im Apothekenalltag zu erproben, kommt laut Rinderspacher nicht von ungefähr: „Im Stimmungsbarometer erreichen Apothekerinnen und Apotheker schon seit mehreren Jahren mit die niedrigsten Werte.“ Daraus schloss die PTA, dass dies auch mit dem Wohlbefinden zusammenhängen könnte.

„Bei Ärzten und Krankenschwestern wurden ähnliche Studien bereits durchgeführt und da dachte ich: Warum nicht auch bei Apothekerinnen und Apothekern?“ Eine Studienlage in diesem Bereich alltagstauglicher Maßnahmen zur Gesundheitsförderung im Apothekenalltag gibt es laut Rinderspacher kaum.

Obwohl das Thema das gesamte Apothekenteam betreffe, fokussiere sie sich auf Apothekerinnen und Apotheker in der öffentlichen Apotheke: „Mehr gibt der Umfang einer Bachelorarbeit nicht her.“ Sie könne sich aber gut vorstellen, die Forschungsfrage in ihrer Masterarbeit auf das gesamte Apothekenteam auszuweiten.

Psychologiestudium trotz HV

Rinderspacher studiert Psychologie im Bachelor via Fernstudium – neben dem Apothekenalltag. „Die Positive Psychologie ist mir schnell ins Auge gefallen, weil dort unter anderem die Stärken des Menschen im Fokus sind.“ Das habe sie insbesondere deshalb fasziniert, weil „oft genug der Fokus auf die Defizite des Menschen gelegt wird. Die Positive Psychologie fragt aber, wie wir stärken und erhalten können, was den Menschen ausmacht.“

Das Studium parallel zur PTA-Tätigkeit sei zwar anspruchsvoll gewesen: „Aber gerade die Abwechslung zwischen HV und Schreibtisch hat mir viel Spaß gemacht und war ein toller gegenseitiger Ausgleich.“

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