Apotheker kämpfen um Gärtnerei

Für PTA und PKA: Der Garten muss bleiben!

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Berlin -

Die Stadtverwaltung in Hannover will die Gärtnerei des Schulbiologiezentrums im Stadtteil Burg schließen. Apothekenkammer und -verband lehnen diesen Vorschlag ausdrücklich ab: „Der Garten muss bleiben!“ Denn er diene Berufsschulen in Hannover und Bückeburg zur Ausbildung von PTA und PKA in der Pflanzenheilkunde.

Kammerpräsidentin Cathrin Burs ist bestürzt: „Kindern und Erwachsenen wird so eine wichtige Möglichkeit genommen, Natur hautnah zu erleben.“ Verbandschef Berend Groeneveld schließt sich der Meinung an: „Die Pflege der Anlage und die Produktion von Pflanzen und Samen für den Unterricht durch die Gärtnerei ist von zentraler Bedeutung für das Schulbiologiezentrum. Die Gärtnerei kümmert sich unter anderem auch um den Apothekergarten, einer der Themengärten des Schulbiologiezentrums und wichtiger außerschulischer Lernort für viele PTA sowie PKA während ihrer Ausbildung.“

Naturerlebnis für Jedermann

Direkt aus der Gärtnerei werden jährlich über 45.000 Pflanzen und 7.000 Samentüten für den Unterricht an Schulen ausgeliefert. Praxisorientiert ist der Garten ein Ort mit Bildungscharakter für Groß und Klein. Pharmazeutisches Personal kann die graue Theorie während der Ausbildung mit Kräutern zum Anfassen bereichern. Der Lerneffekt ist umso größer, je praxisnäher Inhalte vermittelt werden.

Mosaikmensch mit Organen

Das Konzept des Arzneipflanzengartens wird durch ein fünfköpfiges Team aus der Apothekerkammer umgesetzt, welche neben dem Verband auch für die Kosten aufkommt. Die Besonderheit des Apothekergartens liegt in der Anordnung der Beete: Ein „Mosaikmensch“ bildet die Grundlage für die anatomische Darstellung der menschlichen Organe, die wiederum bepflanzt wurden mit ihren dazugehörigen Heilkräutern. So finden sich unter anderem im „Magenbeet“ Pfefferminze und in der halsförmigen Rabatte Salbei wieder.

Für die nächste Generation schützen

Die Gärtnerei sei essenziell für den Apothekergarten und müsse unbedingt erhalten bleiben: „Unser Handeln jetzt und in den nächsten Jahren wird bestimmen, ob auch die nächste Generation die Natur, wie wir sie jetzt noch kennen, schützen kann. Denn nur was man kennt, wird man bewahren“, so Burs.

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