Schmidt unterstützt Klinikapotheker | APOTHEKE ADHOC
Patientenbetreuung

Schmidt unterstützt Klinikapotheker

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Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) sieht offenbar Nachholbedarf in der pharmazeutischen Betreuung von Patienten in deutschen Kliniken. „Ich vermisse, dass bei den Gesprächen auf den Stationen der Krankenhäuser ein Pharmakologe dabei ist“, sagte sie vergangenen Freitag auf der Jahrestagung des Bundesverbands der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD). In anderen Ländern sei die Zusammenarbeit von Pflegekräften, Ärzten und Apothekern viel selbstverständlicher, sagte Schmidt. Sie sei jedoch froh, dass die klinische Pharmazie inzwischen in die Hochschulausbildung des Apothekers integriert sei.

Wie Michael Lueb, Präsident des Bundesverbands Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA), sieht Schmidt die Apotheker als natürliche Verbündete der Krankenhausärzte und der Patienten. Denn Apotheker verfügten zum Beispiel in der Frage von Arzneimittelinteraktionen über Wissen, das Mediziner nicht hätten, so Schmidt. Pharmazeuten komme daher eine „ganz wichtige eigenständige Rolle“ zu. Zudem könnten Apotheker entscheidend dazu beitragen, dass es bei der Entlassung des Patienten aus dem stationären in den ambulanten Bereich „keine Brüche“ gebe.

Beim ADKA dürfte Schmidt mit diesen Forderungen offenen Türen einrennen. Erst in der vergangenen Woche hatten die Klinikapotheker signalisiert, die Ärzte in Fragen der Arzneimitteltherapie unterstützen sowie eine lückenlose pharmazeutische Betreuung auch nach dem Klinikaufenthalt gewährleisten zu wollen. Nach Angaben des Verbands ist Deutschland im Bereich der klinischen Pharmazie „absolutes Schlusslicht“ in der EU. Während europaweit 0,9 Krankenhausapotheker auf 100 Betten kommen würden, seien es in der Bundesrepublik lediglich 0,3, sagte Lueb gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Ob die Äußerungen der Ministerin an dem beklagten Personalmangel jedoch etwas ändern werden, ist offen. „Die klinische Pharmazie liegt leider außerhalb meines Zuständigkeitsbereichs“, räumte Schmidt ein. Sie könne nur dafür werben. Nicht alle Bundesländer hätten bislang die Vorteile gesehen.

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