Krankenkassen

KKH: Rabattverträge über 23 Originale

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Berlin -

Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) hat erneut patentgeschützte Arzneimittel ausgeschrieben: Für 23 Wirkstoffe und Kombinationen sucht die Kasse jeweils einen exklusiven Rabattpartner. Dabei geht es der Kasse um solche Arzneimittel, „bei denen zumindest Parallel- und Reimporteure auf dem Markt ebenfalls als Anbieter fungieren“.

Üblicherweise werden Reimporteure durch die geforderte Liefergarantie und die hohen Vertragsstrafen – etwa bei den AOKen – abgeschreckt. Die Ausschreibung setzt dann vor allem die Originalhersteller unter Druck. Bei der vorherigen KKH-Ausschreibung waren solche Strafen hingegen nicht vorgesehen: Alle neun Originalarzneimittel gingen daraufhin an Reimporteure. Auf welchem Konzept die aktuelle Ausschreibung basiert und ob es Vertragsstrafen geben soll, wollte man bei der Kasse nicht preisgeben.

Unter den ausgeschriebenen Wirkstoffen sind zahlreiche HIV-Präparate, etwa Darunavir, Tenofovir, Tenofovir disoproxil/Emtricibatin, Emtricibatin/Tenofovir disoproxil/Efavirenz, Lopinavir/Ritonavir und Raltegravir. Außerdem sucht die Kasse Rabattpartner für die Krebsmedikamente Imatinib und Sunitinib sowie für Sildenafil, das als Revatio zur Behandlung von pulmonal-arterieller Hypertonie noch patentgeschützt ist.

Bei der KKH geht man nicht davon aus, dass Präparate während der Vertragslaufzeit ihr Patent verlieren. Dennoch soll es für diesen Fall wie in den früheren Rabattverträgen eine Klausel geben, die eine vorzeitige Beendigung der Vereinbarung vorsieht.

Die Verträge sollen im Januar beginnen und über zwei Jahre laufen. Die Unternehmen können ihr Gebot bis Mitte August einreichen.

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