Apothekerproteste

200.000 Unterschriften für ein faires Honorar

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Berlin -

Für zwei Stunden haben heute die Apotheken in Nordrhein gestreikt. Ein Großteil der 2300 Apotheken habe sich an dem Protest beteiligt, teilt der Apothekerverband mit. Von 10 bis 12 Uhr bedienten Apotheker ihre Patienten entweder über die Notdienstklappe oder in Notbesetzung.

Die Mitarbeiter informierten derweil die Kunden und sammelten Unterschriften für eine gerechte Vergütung und die wohnortnahe Versorgung. Zahlreiche Apotheker hätten berichtet, dass bereits in einer Stunde mehr als 100 Unterschriften gesammelt worden seien, so der Verband. Allein heute könnten also mehr als 200.000 zusammen gekommen sein. Bis zum 22. Dezember sollen die Listen noch ausliegen, dann sollen sie an die Krankenkassen geschickt werden.

„Ich bin überrascht, wie viel Verständnis die Patienten gezeigt haben“, sagt Dr. Markus Reiz, Apotheker in Bornheim. Zeitweise hätten zehn Kunden Schlange gestanden – trotzdem sei die Stimmung gut gewesen. „Jeder wollte seinen Ärger über die Krankenkassen los werden“, so Reiz.

Auch Verbandschef Thomas Preis, der morgen zum ABDA-Vize gewählt werden möchte, ist mit der Aktion zufrieden: „Die heutige Protestaktion hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen.“ Die Proteste wurden von einer Medienkampgane begleitet: Der Verband hatte die ABDA-Anzeige in den wichtigsten Tageszeitungen der Region geschaltet und zur Teilnahme an der Unterschriftenaktion aufgefordert.

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