Patientenzufriedenheit

Umfrage: Politik kann Gesundheit nicht

, Uhr
Berlin -

Apotheker genießen bei 70 Prozent der Deutschen großes Vertrauen. Die

Ärzte kommen auf 61 Prozent, dahinter folgen Krankenhäuser und

Pflegeeinrichtungen (41 Prozent), Krankenkassen (40 Prozent) und private

Krankenversicherungen (24 Prozent). Das ist ein Ergebnis des

Gesundheitsmonitors des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller (BAH).

Die Hersteller erreichen lediglich 19 Prozent, liegen aber immer noch

vor der aktuellen Bundesregierung, der nur 15 Prozent der Befragten

hohes Vertrauen aussprechen.

Dass Apotheker besser abschnitten als Ärzte, sei „interessant und erstaunlich“, so BAH-Geschäftsführer Dr. Martin Weiser. Warum die Pharmaunternehmen aber regelmäßig schlechter abschneiden, obwohl sie den Wert von Arzneimitteln positiv sehen, kann Weiser nicht nachvollziehen. Ziel sei es, dass der Wert des Arzneimittels auf die Hersteller übertragen werde.

Die Mehrheit der Befragten blickt pessimistisch in die Zukunft: 57 Prozent meinen, das Gesundheitssystem werde in zehn Jahren schlechter sein als heute. Knapp ein Viertel meint, die Versorgung bleibe unverändert. 15 Prozent denken, dass sich die gesundheitliche Versorgung verbessern wird.

In Hinblick auf die Bundestagswahl sind viele Bürger ratlos: Bei der aktuellen Frage, welcher Partei man am ehesten zutraue, die aktuellen gesundheitspolitischen Probleme zu lösen, erklärten 44 Prozent, sie wüssten es nicht. Der Union trauten 23 Prozent die höchste Kompetenz zu. Die SPD kommt auf 17 Prozent, die Grünen auf 8 Prozent und Die Linke auf 5 Prozent. Die FDP, die seit vier Jahren das Bundesgesundheitsministerium (BMG) leitet, kommt auf 2 Prozent – wie die Alternative für Deutschland (AfD).

Die Fragen nach dem persönlichen Gesundheits- und Wohlbefinden bestätigten bisherige Erkenntnisse: Die Mehrheit der Bevölkerung fühlt sich wohl und ist im Großen und Ganzen zufrieden. Die Zufriedenheit hängt unter anderem vom Alter ab und ist in der Gruppe der 50- bis 59-Jährigen am niedrigsten. Während Berufstätige in Voll- und Teilzeit, Rentner und Hausfrauen etwa gleich zufrieden sind, sinkt das Wohlbefinden in der Gruppe der Arbeitssuchenden stark.

Außerdem konnte die Befragung bestätigen, dass das persönliche Wohlbefinden von Bildungsstand, Einkommen und dem sozialen Umfeld abhängt. In Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind die Menschen am zufriedensten. In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommernund Sachsen-Anhalt ist das Wohlbefinden am niedrigsten.

Das Marktforschungsunternehmen Nielsen hatte 1000 Bürger telefonisch befragt. Künftig sollen regelmäßig einmal pro Quartal das persönliche Gesundheits- und Wohlbefinden, das Vertrauen in die Akteure im Gesundheitswesen und die Meinung zu aktuellen Themen abgefragt werden.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Anlaufstellen ausbauen, Tabus abbauen
Lauterbach will Suizide verhindern
Mehr aus Ressort
SPD-Chef aus NRW besucht Apotheke
„Das ist nicht annähernd Mindestlohnniveau“

APOTHEKE ADHOC Debatte