Seit Ende 2024 gibt es 309 Apotheken weniger in Deutschland, wie die aktuellen Zahlen der Abda zeigen. Demnach sei mit 16.732 Apotheken die niedrigste Apothekenzahl seit 1977 erreicht.
Laut Abda-Zahlen wurden allein zwischen Juli und September 71 Betriebsstätten geschlossen. Bisher standen in diesem Jahr den 355 Schließungen nur 46 Neueröffnungen gegenüber (Stand Ende September). „Die Rückgangsdynamik zeigt trotz leichter Beruhigung weiter deutlich nach unten“, so die Abda und rechnet damit, dass erfahrungsgemäß zum Jahresende wieder mit mehr Schließungen zu rechnen ist.
„Mit jeder geschlossenen Apotheke wird der Weg zum Arzneimittel für die Menschen schwieriger“, sagt Abda-Präsident Thomas Preis: „Ohne eine Apotheke in der Nähe verschlechtert sich die Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten sehr deutlich. Verursacher der vielen Apothekenschließungen ist allein die Politik, die seit mehr als einem Jahrzehnt das Apothekenhonorar nicht erhöht hat, während Inflation und Lohnsteigerung die Betriebsergebnisse der Apotheken von Jahr zu Jahr mehr belasten.“
Die nun vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgelegten Pläne für eine Apothekenreform würden durch Deregulierung die Apotheken weiter „massiv schwächen“ – „zum Nachteil von Bürgerinnen und Bürger“. Auch die Fachkräftesuche werde so noch schwieriger.
„Die Bundesregierung muss jetzt unverzüglich ihren eigenen Koalitionsvertrag umsetzen, wo die Honorarerhöhung klar formuliert ist. Dann können sich die Apotheken wieder stabilisieren und neu aufstellen. Mit unserem Positionspapier ‚In eine gesunde Zukunft mit der Apotheke‘ haben wir längst Vorschläge gemacht, wie der Weg nach vorne aussehen kann“, so Preis abschließend.
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