Saarland

Modellprojekt: Praxen wollen Corona-Impfungen starten

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Berlin -

Im Saarland stehen 450 Arztpraxen für Corona-Impfungen in den Startlöchern. Ein Modellprojekt sei „total reibungslos“ gestartet, hieß es von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Derweil bat die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) um mehr Impfstoff für Grenzregionen.

Im Saarland haben sich 700 Ärzte bereiterklärt, in ihren 450 Praxen Corona-Impfungen anzubieten. Bei zwei Dritteln handelt es sich um Hausärzte, bei einem Drittel um Fachärzte. Das gab der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland, Gunter Hauptmann, am Dienstag in Saarbrücken bekannt. „Wir bereiten uns auf Massenimpfungen in den Praxen vor“, sagte er. Es sei absehbar, dass die Kapazitäten der Impfzentren nicht mehr ausreichten, wenn die Impfstoffmengen wie angekündigt erhöht werden.

Hauptmann rechnet damit, dass ab Mai/Juni täglich bis zu 8000 Impfungen zusätzlich in den Praxen durchgeführt werden können. Schließlich sei es die Aufgabe, möglichst schnell eine Durchimpfung zu erreichen. „Was in keinem Fall passieren darf, auch uns als Ärzten nicht, dass Impfstoff daliegt, und wir kriegen ihn nicht verimpft“, so der KV-Chef. Dies sei eine große Herausforderung, aber die Abfrage zeige, welche Kapazitäten die Ärzte freischaufeln würden, um zu impfen. Hauptmann: „Und dann werden wir das im niedergelassenen Bereich auch hinbekommen.“

Er halte es für möglich, dass diese Impfungen dann bis Ende August abgeschlossen werden könnten. Vermutlich werde man die Impfung danach jährlich wiederholen müssen. Dann handle es sich um eine Dimension, „dreimal so groß wie die Grippeimpfung, die wir heimlich still und leise machen, ohne dass es einer merkt.“ Ein Modellprojekt mit Corona-Impfungen in Hausarztpraxen sei laut Hauptmann am Montag an sieben Standorten positiv gestartet: „Es lief total reibungslos“, sagte er. Erste Rückmeldungen hätten gezeigt, dass es „super funktioniert“ habe.

Zuvor hatte die saarländische Gesundheitsministerin Bachmann berichtet, dass sie Bundesgesundheitsminister Spahn aufgefordert habe, Länder in Grenzregionen mit mehr Impfstoff zu versorgen als bislang vorgesehen. „Wir wollen alles machen, nur keine Grenzen schließen. Das ist das allerletzte Mittel, was in Frage käme“, sagte sie. Hintergrund ist, dass die benachbarte Region Moselle vom Robert Koch-Institut (RKI) als Virusvariantengebiet eingestuft wurde. Pendler müssen seit Dienstag einen negativen Corona-Test mit sich führen, der nicht älter ist als 48 Stunden. Gerade in einer Region, in der die Inzidenz höher ist, wäre es nach Ansicht der Ministerin „wirklich gerecht“, wenn der Bundesminister ihrer Bitte zustimme und Grenzregionen wie dem Saarland, aber auch anderen Bundesländern mit anderen Grenzen, in den nächsten Monaten mehr Impfstoff zuteile. Sie gehe davon aus, dass sie vor der Gesundheitsministerkonferenz am Montag ein Gespräch mit ihm geführt habe.

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